1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Ferropolis Gräfenhainichen: Ferropolis will nicht nur mit Splash und Melt Besucher anlocken

Ferropolis Gräfenhainichen Ferropolis will nicht nur mit Splash und Melt Besucher anlocken

Von Ulf Rostalsky 21.04.2016, 16:57
Claudia Dreher, Tobias Höhne und Laura Böhme (v. li.) machen schon mal Luftsprünge für den Fishermans-Friend-Strongmanrun. Der soll im August Sport-Fans nach Gräfenhainichen locken.
Claudia Dreher, Tobias Höhne und Laura Böhme (v. li.) machen schon mal Luftsprünge für den Fishermans-Friend-Strongmanrun. Der soll im August Sport-Fans nach Gräfenhainichen locken. Klitzsch

Gräfenhainichen - Ferropolis bleibt die Heimstatt der Erfolgsfestivals Splash und Melt. „Wir haben langfristige Verträge mit den Veranstaltern abgeschlossen“, bestätigt Thies Schröder. Für den Ferropolis-Geschäftsführer ruht die Baggerstadt damit für die nächste Zeit auf einem soliden Fundament.

Allein reichen die Dauerbrenner aber offensichtlich kaum, um den Ort der Industriekultur mit seinen einzigartigen Zeitzeugen des Bergbaus auf Dauer zu erhalten. Schröder sagt deutlich, dass der Standort zum Großteil mit Einnahmen aus dem Veranstaltungsbereich finanziert wird. Aber er stellt auch fest, dass Tagesbesucher und kleine Aktionen die Kasse füllen sollen.

Ferropolis lockt 2016 mit einem bunten Mix an Veranstaltungen. Zu den Klassikern Splash (8. bis 10. Juli), Melt (15. bis 17. Juli), Fisherman’s Friend Strongmanrun (20. August) und Pyrogames (3. September) gesellt sich erstmals das Kallias Open Air (7. August). Angebote wie Großflohmarkt (7./8. Mai, 13./14. August, 1./3. Oktober), der Gottesdienst zu Himmelfahrt (5. Mai) oder der Bergmannstag (19. Juni) kommen dazu. Es gibt außerdem einen Kindertag (25. Juni), Sonderfahrten mit dem Schienenbus, Quadtouren, Vorträge und Führungen durch die Bergbaufolgelandschaft.

Ferropolis 2016 wird vor diesem Hintergrund zum Jahr der Experimente. Man habe über den Tellerrand geschaut und beobachtet, wie andere Orte Industriekultur mit Leben erfüllen, fügt Schröder hinzu. Ferropolis lenkt nun ein und stockt das Veranstaltungsangebot auf. Praktisch an jedem Wochenende soll es eine Aktion unter Baggern geben. „Okay. Wir probieren es.“ Ferropolis wagt das Experiment, spannt den Bogen weit und hat mit dem Mut zu Neuerungen offenbar angesteckt.

Die kleinen Highlights wie der für Sonnabend mit Paul Dörfler geplante Blick aufs „Liebesleben der Vögel“ oder der am 31. August anstehende „Fotokurs Tag und Nacht“ sind augenscheinlich kaum mit großen Risiken behaftet. Unter Baggern werden sie als zusätzliches Bonbon gewertet und sollen Angebote „für jeden und zu jedem Anlass“ sein, wie Hausherr Schröder feststellt.

Deutlich mehr aus dem Fenster lehnen sich die Festivalveranstalter. „Ferropolis ist auch die Location für kleinere Formate. Für Veranstaltungen mit bis zu 3000 Besucher“, meint Mirko Roßner. Er vertritt die gemeinsame Sache, die Melt und Splash zum Laufen bringt und 2016 mit dem Berliner Label Kallias Neuland betritt. Auf dem Sleepless-Floor am Rand der eigentlichen Arena wird am 7. August zum Sonnentanz geladen. Von 10 bis 10 legen sich unter anderen Alle Farben, Marek Hemmann und Lexer ins Zeug.

Splash ist für 2016 bereits ausverkauft – zum fünften Mal hintereinander übrigens. Für Melt gibt es noch Restkarten. Ausruhen ist dennoch nicht. „Wir werden für Melt einen komplett neuen Aufbau umsetzen“, bestätigt Mirko Roßner. Auch der größte Erfolg der letzten Jahre muss mal abgestaubt werden. Das Ziel ist klar. „Wir wollen neue Anreize schaffen, die Leute anstupsen.“ - Das haben auch die Macher des Fisherman’s Friend Strongmanrun im Sinn. Zur Premiere 2014 ging der größte Hindernislauf der Welt bei Tageslicht über die Bühne. Letztes Jahr wurde erstmals im Dunkeln gestartet. „Go Dark“, heißt es auch am 20. August wieder.

„Aber wir werden neben unseren Klassikern auch neue Hindernisse in den Lauf einbauen“, erklärt Strongmanrun-Projektleiter Benedikt Klöcker. Der See muss mit in die Runde. So viel steht fest. Sicher ist aber auch, dass der Run mit einer Mini-Variante für Rookies komplettiert wird. Für Einsteiger ist das Abenteuer aus Laufen, Klettern und Kriechen nach zehn Kilometer vorbei. Für das richtig große Vergnügen muss man indes weiter die Halbmarathondistanz bewältigen. (mz)