Festival-Saison in Ferropolis Neue Events in Ferropolis: Diese Veranstaltungen kommen 2025 dazu
Von „Melt“- bis „Macher“-Festival: Zwischen Absagen und Premieren hat der Veranstaltungsort im Jahr 2024 viele Veränderungen erlebt. Was dieses Jahr neu ist und wie sich die Stadt aus Eisen umorientiert.

Gräfenhainichen/MZ. - Regen und Gewitter, Premieren und Abschiede, Musik von Schlager über Techno bis Hip-Hop: Die vergangene Festivalsaison hatte es für die Veranstaltungs-Location Ferropolis durchaus in sich. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen nicht nur für Festival-Gänger und -veranstalter, sondern auch für die Geschäftsführung der Eiseninsel in Gräfenhainichen. Denn nach der Absage der Festivals „Melt“ und „Full Force“ muss diese nun umdenken.
Es gilt, die große Lücke zu füllen, die zwei der größten Musikevents in Ferropolis gerissen haben. Trotzdem blickt Janine Scharf, Mitglied der Geschäftsleitung der Ferropolis GmbH, positiv auf das vergangene Veranstaltungsjahr: „Es war eine sehr schöne Saison“, sagt Scharf. Es habe zwar einen schmerzhaften Abschied gegeben, „aber es war eine sehr tolle Saison mit tollen Formaten“, berichtet Scharf.
Schlager hat Premiere: Olè-Party erfolgreich gestartet
Denn die vergangene Festival-Saison bestand für die Stadt aus Eisen nicht nur aus Absagen. Im Jahr 2024 gab es auch Neuanfänge. So feierten bei der Olè-Party Anfang September mehr als 5.000 Schlager-Fans zu Hits von Mickie Krause, Kerstin Ott und Mia Julia. „Ein wirklicher Erfolg“, sagt Scharf erfreut, dass Ferropolis nun auch diese Musikrichtung abdecken könne.
Erstes Macher-Festival der „Real Life Guys“
Nicht nur musiziert wurde auf dem Veranstaltungsgelände. Besucher des ersten „Macher“-Festivals konnten außerdem bauen, basteln und experimentieren. Dieses Event der Youtuber „The Real Life Guys“ besuchten etwa 6.000 Gäste. „Gerade jetzt, da das Thema Fachkräftemangel so präsent ist, freuen wir uns, ein handwerkliches Format anbieten zu können“, sagt Scharf. Das Event soll auch im kommenden August wieder stattfinden, „dabei wollen wir dafür sorgen, dass in diesem Jahr die Beteiligung regionaler Unternehmen größer wird.“

Das alteingesessene Splash- Festival jährte sich Anfang Juli zum 26. Mal – pünktlich zum Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Spanien. Dazu gab es Public Viewing auf der Hauptbühne. Gefühle pur für die etwa 30.000 Besucher des Hip-Hop-Events, das auch in diesem Jahr wieder nach Ferropolis kommt.
Ein letztes Mal „Melt“: Kostendruck zu hoch
Andere Veranstaltungen hingegen gingen 2024, teils vorerst, in die letzte Runde: So das „Melt!“-Festival, das nach 27 Jahren sein Ende fand. Ende Mai hatten die Veranstalter mitgeteilt, dass es Festival in diesem Jahr das letzte Mal geben werde. Seit 1999 war der ehemalige Braunkohle-Tagebau mit seinen ausgedienten Baggern die Kulisse für die Veranstaltung für Elektro-, Indie- und Hip-Hop-Musik.

Der Grund für das Ende des Festivals: „In den letzten Jahren sind die Kosten für uns als Veranstalter immens gestiegen“, sagte Festivaldirektor Florian Czok von der Berliner „Goodlive GmbH“ dazu der dpa. Auch die Einnahmen durch Sponsoring seien im Vergleich zu anderen Festivals dieser Art niedrig. „Dadurch war es schon länger eine Herausforderung, schwarze Zahlen zu schreiben“, erklärte Czok. Zuletzt waren die Besucherzahlen gesunken: Vor der Corona-Pandemie lagen die Besucherzahlen bei etwa 25.000, 2024 noch bei etwa 15.000.
„Es ist ein trauriger Tag für Ferropolis“, kommentierte Janine Scharf nach der Bekanntgebung das Festival-Aus. Das Melt sei das erste Festival gewesen, das auf der Halbinsel stattgefunden hat. „Ferropolis als Veranstaltungsort hat damit Weltöffentlichkeit erreicht“, sagte Scharf. Das Event startete 1997 am Bernsteinsee im brandenburgischen Velten und fand ein zweites Mal auf dem Flugplatz in Lärz statt. Seitdem war das Festival auf der Halbinsel beheimatet. Für Besucher und Veranstalter war die letzte Ausgabe des „Melt“ dementsprechend emotional: „Mit dem „Melt“ ist eine Ära zu ende gegangen“, sagt Schwarz.
Dieses Jahr kein Metal: „Full Force“ pausiert
Nicht nur das „Melt“ wird der Stadt aus Eisen in diesem Jahr fernbleiben. Auch die Veranstalter des Metal-Festivals „Full Force“ ließen im September verlauten, „der „most metal place on earth“ wird 2025 still bleiben“. Ende Juni des vergangenen Jahres hatte das „Full Force“ mit 18.000 Besuchern sein 30-jähriges Bestehen gefeiert, es spielten unter anderem die Bands „Architects“, „Hämatom“ und „Bad Religion“.
Was nicht mitspielte, war das Wetter: Wegen heftigen Regens und eines Gewitters musste der Festivalauftakt pausiert werden. Abschied für immer will das „Full Force“ aber nicht nehmen. Nach einer Pause soll es im Jahr 2026 weiter gehen. Dafür stehe dann auch wieder Ferropolis als Location bereit, betonte in diesem Zusammenhang Ferropolis-Geschäftsführer Thies Schröder.
Das Festival-Team begründete die Absage mit Hürden, die für das kommende Jahr nicht zu meistern sein, „trotz immenser Anstrengungen“. „Wir möchten Euch ein Festival bieten, das Euren Bedürfnissen gerecht wird“, richteten sich die Veranstalter in einer Pressemitteilung an ihr Publikum, die Umstände machten es allerdings leider „unmöglich, das Festival wie gewohnt im kommenden Jahr durchzuführen.“
Von Rave bis Sport: Diese Events stehen 2025 an
Ruhig soll es um den Veranstaltungsort trotz der Absagen aber nicht werden: Vom 20. bis 22. Juni steht das „Hive“-Festival mit Hard Techno, Psytrance und Hardstyle an, zwei Wochen darauf das „Splash“-Festival, das der Eiseninsel in diesem Jahr als eines der letzten großen Musik-Festival verbleibt.
Nach einem darauffolgenden ruhigen Wochende werden beim queeren „Whole-Festival“ vom 18. bis 21. Juni elektronische Klänge durch alte Tagebaukräne und -bagger hallen. Dazu kommen wieder die bereits bekannten Angebote wie die großen Großflohmärkte im Mai und Oktober und das Vanlife-Festival im August. Sportlich wird es auch wieder beim „NeuseenMan-Triathlon“ am letzten Mai-Wochenende und beim Iron Drift King Mitte August.
Grillkohle statt Braunkohle: kulinarischer Wettkampf geplant
Kulinarik-Fans dürften sich besonders für die Veranstaltung am letzten Juliwochenende begeistern. Da finden die Deutschen Grillmeisterschaften statt. Dabei treten die Sieger der regionalen und nationalen Meisterschaften gegeneinander an. In Ferropolis grillen sie dann vor einer Jury, die den Deutschen Grillmeister kürt.