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Engagement in Wittenberg Engagement in Wittenberg: Der Stadt schwant etwas

Von Corinna Nitz 04.06.2018, 10:47
Erst wurde gesungen, dann gesammelt: Musikschüler haben im Clack-Theater Wittenberg fast 200 Euro Spenden eingenommen, die dem Clack für dessen Unterstützung der örtlichen Bürgerstiftung zugute kommen sollen.
Erst wurde gesungen, dann gesammelt: Musikschüler haben im Clack-Theater Wittenberg fast 200 Euro Spenden eingenommen, die dem Clack für dessen Unterstützung der örtlichen Bürgerstiftung zugute kommen sollen. privat/Clack

Wittenberg - Stefan Schneegaß ist gebürtiger Wittenberger. Als Kind, sagt er, sei er öfter mal mit den Geschwistern und seiner Mutter am Schwanenteich spazieren gegangen. Schön sei das gewesen, vor allem habe es nach seiner Erinnerung damals noch jene Tiere dort gegeben, die der Teich im Namen führt. Inzwischen ist Schneegaß 45, seit zehn Jahren schon führt er zusammen mit Mario Welker das Clack-Theater am Markt 1.

Unterhaltung ist gepaart mit gesellschaftlich-sozialem Engagement. Insoweit „ist die Aidsgala unser großes Baby“, sagt Schneegaß. Aber jetzt haben sie eine weitere Idee entwickelt: Sie möchten den Enten, die eigentlich immer auf und im Teich leben, ein Schwanenpaar an die Seite geben, respektive die dort aktive Bürgerstiftung Wittenberg unterstützen.

Ein Boot soll kommen...

Vergangene Woche hat sich der Künstler mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bürgerstiftung, Jens Krause, getroffen. Zu deren jüngsten Projekten gehört der Bau eines neuen Entenhauses und dessen Errichtung auf der kleinen Insel im Schwanenteich. Zudem sollen die Fontänen wieder in Gang gebracht werden, die Krause zufolge schon seit 20 Jahren außer Betrieb sind.

Mit der Erneuerung der Wasserfontänen rechnet Krause im kommenden Jahr. Und noch immer sucht er jemanden, der oder die das inzwischen fertiggestellte Entenhaus mit einem Boot zur Insel im Teich übersetzt. Für ein Ruderbötchen sei das schlicht zu groß. Einstweilen stehe des Entenhaus also noch in der Sparkasse Wittenberg.

Zu den Formaten im Clack-Theater Wittenberg gehört das „Podium junger Künstler“. Dort aufzutreten, ist auch für die Gesangsschüler von Mechthild Andersch (Kreismusikschule Wittenberg) etwas Besonderes. So haben sich - einer Mitteilung zu folge - auf der Bühne Wladislawa Trepeton und Tabea Römer ihrem Unterstufenabschluss gestellt. Weitere Schüler, neben anderen Lilian und Edward Treu-Painter, Alexandra Anders, Isabel Sowa oder Erik Mähle, haben das Programm ergänzt (Begleitung am Klavier: Mechthild Andersch, Christiane Treu / Gitarre: Lennard Schmidt). Bei einer Spendensammlung am Schluss zugunsten für die vom Clack-Theater angestrebte Unterstützung der Bürgerstiftung Wittenberg (für ein Schwanenpaar auf dem Schwanenteich) kamen fast 200 Euro zusammen.

Unter www.buergerstiftung-wittenberg.de gibt es Informationen zu deren Projekten.

Was die in Aussicht gestellten Schwäne betrifft, so zeigt sich Krause von dieser Idee ganz angetan, man habe auch in der Stiftung schon darüber nachgedacht: „Wir brauchen und wollen ein Schwanenpaar für den Teich“, sagt er zur MZ. Jedoch müsse noch einiges geklärt werden, am wichtigsten sei es, ein geeignetes Winterquartier zu finden.

Im Tierpark habe er vorgesprochen, doch sei von dort abgelehnt worden mit der Begründung, „dass die Vögel zu groß sind“.

Jetzt will sich Krause mit dem Nabu im Stadtwald in Verbindung setzen. Überdies wolle er mit einem Ornithologen Kontakt aufnehmen, um beispielsweise zu klären, wie man eigentlich zwei Schwäne artgerecht an diesem Ort ansiedelt, der zwar schön, den Tieren aber fremd ist.

Wo etwa könnten Schwäne sich dort ein Nest bauen? Krause: „Wir werden das ausloten nach allen Seiten.“

Schüler sammeln Spenden

Noch nicht näher recherchiert wurde, was ein Schwanenpaar kosten würde. In dieser Hinsicht gab es jetzt eine spontane Unterstützung von Musikschülern der Kreismusikschule Wittenberg. Zwei Gesangsschülerinnen haben kürzlich ihre Unterstufenprüfungen im Clack-Theater absolviert (siehe auch „Beim Podium junger Künstler“). Sie waren nicht allein gekommen, weitere Schüler hatten sich dazugesellt und neben der Gesangspädagogin Mechthild Andersch war die Klavierlehrerin Christiane Treu vor Ort.

Außerdem Musikschuldirektor Markus Biedermann. Dieser bat Schneegaß zufolge am Ende der Veranstaltung um eine Spende für das „vom Clack-Theater erdachte Projekt, die Bürgerstiftung Wittenberg zu unterstützen“. Zwei Schüler seien daraufhin mit Körben von Tisch zu Tisch gegangen, sie sammelten 181,50 Euro.

Unter besonderem Schutz

Offenbar teilen doch einige die Auffassung, dass in einen Schwanenteich auch Schwäne gehören. Und es ist ja wirklich schön, diese eleganten Vögel zu beobachten. Weit verbreitet auch hierzulande ist der Höckerschwan. In Hamburg etwa gelten die Alsterschwäne als Wahrzeichen der Stadt. Bereits 1664 hat der Senat der Hansestadt den Angaben zufolge die Vögel unter besonderen Schutz gestellt. Bis heute kümmert sich ein sogenannter Schwanenvater um die Tiere. Wie schön.

(mz)

Noch ist das Entenhaus nicht auf der Insel und sind auch keine Schwäne auf dem Wittenberger Schwanenteich. Doch beides soll sich ändern. Die Bürgerstiftung arbeitet mit Helfern daran.
Noch ist das Entenhaus nicht auf der Insel und sind auch keine Schwäne auf dem Wittenberger Schwanenteich. Doch beides soll sich ändern. Die Bürgerstiftung arbeitet mit Helfern daran.
Th. Klitzsch