Saisonstart in Kemberg Eiscafé Adam überrascht mit neuer Eissorte – doch auch die Preise pro Kugel steigen
Nach der Winterpause hat das „Eiscafé Adam“ in Kemberg wieder geöffnet. Welche neue, exotische Eissorte es gibt, wie viel eine Kugel Eis kostet und was es ansonsten Neues gibt.

Kemberg/MZ. - Die Truhe ist wieder voll, die Softeismaschine brummt – am Kemberger Markt hat das „Eiscafé Adam“ seine Türen geöffnet. Roland und Susanne Adam sind zurück aus der Winterpause und bereit für die neue Saison. Ab jetzt darf wieder geschleckt, gekleckert und genossen werden – am liebsten draußen in der Sonne mit einem Eisbecher in der Hand.
„Spätestens zum Frühlingsanfang sind wir immer zurück“, berichtet Roland Adam. In diesem Jahr war es der 20. März. „Kommt auch immer auf das Wetter an – und ein bisschen auch auf die Ferien“, meint der Kemberger. Während er mit dem Eisauto durch die Ortschaften rund um Kemberg rollt, führt seine Ehefrau den Laden vor Ort.
Ruhig war die Pause für die Betreiber dennoch nicht. „Die Leute fragen immer: Und, was macht ihr im Winter?“, lacht Adam. „Na ja – ausruhen, ehrlich gesagt. Wenn man 200 Tage ohne Wochenende durchzieht mit zwölf Stunden am Tag, dann ist das auch mal nötig.“ Und wenn doch etwas liegengeblieben ist – kleine Reparaturen, Vorbereitungen für die Saison – dann wird das meist im Winter erledigt. Ganz ohne geht es natürlich nicht, berichteten die beiden Inhaber.

Doch vieles bleibt, wie es ist: Klassiker wie Schoko, Vanille, Erdbeer oder auch das Softeis gehören einfach dazu. Aber ganz ohne neue Ideen? Das wäre nichts für die Adams. Dieses Jahr hat sich Roland Adam an eine exotische Kreation gewagt: Ananas-Kokos-Curry. „Ist heute Premiere in unserer Auslage“, berichtet der Mann stolz. Im vorigen Jahr war es übrigens die Sorte Himbeer-Biskuit-Rolle. „Wir probieren einfach aus, was uns selbst schmeckt“, erzählt Adam. Die Rezeptentwicklung ist ein bisschen wie Kochen, sagt er – da wird abgewogen, abgeschmeckt und wieder geändert. „Am Ende soll es allen schmecken“, so der Mann.
Preise werden behutsam erhöht
Natürlich ging auch am „Eiscafé Adam“ die Preisentwicklung nicht spurlos vorbei. „Wir haben nur die Kugel im Straßenverkauf um zehn Cent erhöht“, erklärt Susanne Adam. Am Tisch bleibt alles beim Alten – in der Hoffnung, dass die Politik bei den versprochenen sieben Prozent Mehrwertsteuer für die Gastronomie wirklich Wort hält. Dennoch: Wer hier sein Eis isst, zahlt in der Regel weniger als in manch anderer Stadt. Die Adams berechnen 1,40 Euro pro Kugel.
Eistradition seit 1977 am Markt
Dass Eis bei Familie Adam eine Herzenssache ist, merkt man sofort – und das hat Tradition: 1977 eröffnete die Mutter von Roland Adam am Markt einen kleinen Straßenverkauf für Softeis. Schon damals war der Andrang groß. Das Eis sprach sich schnell herum – nicht nur in Kemberg. Nach der Wende wurde daraus ein richtiges Café, die Rezepturen wurden erweitert, die Technik moderner – aber das Softeis blieb. Zunächst führte Adams Bruder die Eismanufaktur. Später machte dieser sich in Dessau selbstständig; ebenfalls mit Eis. Seit 2007 führen Susanne und Roland Adam den Laden.
Geöffnet hat das Eiscafé täglich. Unter der Woche ab 12 Uhr, am Wochenende ab 13 Uhr. Bei wärmerem Wetter geht es früher los. Einen Ruhetag gibt es nicht. „Im Sommer ziehen wir durch.“ Und wer nicht nach Kemberg kommen kann, bekommt sein Eis geliefert – bis fast vor die Haustür. Regelmäßig fährt er mit dem Eiswagen durch die Ortschaften und an den Bergwitzsee. Was ihn freut: „In manchen Orten ist das richtig ein Ereignis.“