Ehrung für Paul Bosse Ehrung für Paul Bosse: Krankenhaus ehrt früheren Chefarzt

Wittenberg - „Heilen und Unheil: Die Geschichte des Paul-Gerhardt-Stifts zwischen 1918 und 1945“ heißt ein Buch, das an diesem Sonntag ebendort vorgestellt wird (etwa 11.30 Uhr, Kapelle).
Präsentiert von der Paul-Gerhardt-Stiftung, die auch das zugrunde liegende Gutachten in Auftrag gegeben hatte, stellt sich das evangelische Krankenhaus von Wittenberg mit dieser Publikation seiner Geschichte und rückt insbesondere ein unrühmliches Kapitel ins rechte Licht: das Schicksal seines früheren Chefarztes Paul Bosse (1881 bis 1947), der während der Nazi-Zeit aus dem Amt geworfen - und dessen Frau Käte im KZ Ravensbrück ermordet wurde.
Vorgestellt wird das Buch vom Verfasser selbst, dem Berliner Historiker und Archivar Helmut Bräutigam, einem Experten für Diakonie-Geschichte. „Das Bemühen um die Heilung von Menschen hat sich in der Zeit zwischen 1933 und 1945 auf unheilvolle Weise damit verknüpft, dass Leid über Menschen gebracht wurde“, schreibt Stiftungsvorstand Werner Weinholt über das Stift in der Einladung zu der Veranstaltung am 2. April.
Um Paul Bosse zu ehren, der vor allem als Gründer der privaten Bosse-Klinik im Stadtgedächtnis verankert ist, wird im Krankenhaus am selben Vormittag eine Gedenktafel enthüllt, die die Verdienste des Chirurgen und Frauenarztes würdigt.
Dies soll im Anschluss an Bräutigams Vortrag geschehen. Die Öffentlichkeit ist zu sämtlichen Veranstaltungsteilen eingeladen, so auch bereits zum Gottesdienst um 10.30 Uhr. (mz)