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Die hohe Schule des Frohsinns

Von Ulf Rostalsky 18.11.2007, 18:33

Gräfenhainichen/MZ. - Am Sonnabend liefen sie nun ein weiteres Mal zur Höchstform auf.

Ein Tusch, flotte Sprüche, jede Menge Kostüme und ein Bühnenbild, das so typisch ist für die 34. Session des GCC. Da stürzt die Frau mit praller Oberweite nach Rahmenbruch des Loosschen Rades vornüber in den Dreck, da staunen die Narren des GCC mehr als dass sie helfen. "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", mochten sie gedacht haben.

Doch nichts geht ohne Protokoll. Keine Festsitzung ohne Sitzungspräsident Karl-Otto Lönnig, erst recht keine ohne Einmarsch des Elferrates, der so bunt und schrill schon lange nicht mehr war. Neuer Mitstreiter in der Elfer-Runde ist Christian Ruhmer. "Minister in Ausbildung", flachst Frank Siwek, der mal verschwiegene, mal redselige Minister für Öffentlichkeitsarbeit. Der freilich kann die Begeisterung über den Einsatz der Tänzerinnen des GCC kaum verbergen. "Ganz ohne Spaß. Es ist schon bemerkenswert, was die Mädels in so kurzer Zeit auf die Beine stellen."

Die Zeit drängt tatsächlich. Denn selten liegen Auftakt und Höhepunkt der närrischen Zeit so nah beieinander. Schon Ende Januar wollen die Jecken mit Hänichen Ojeh und einem weiteren Programm erneut an die Öffentlichkeit gehen. Sandra Pulz und Lisa Kronbügel halten die Zepter fest in den Händen: die eine, wenn es um Tanzeinlagen der Garde der Prinzessin geht, die andere, wenn die Großen Funken zur Hochform auflaufen. Blicke, Rufe und Begeisterung: Showtanz kommt an beim jecken Volk, das immer wieder eins ist mit den Akteuren auf Parkett und in der Bütt. Da nimmt Karl-Otto Lönnig Gesundheit und allmähliche Gebrechen auf die Schippe, wird Brigitte Walther als Oberschwester Hildegard die Gräfenhainichener Gefahr für Ulla Schmidt. "Humor ist, wenn man trotzdem lacht." Und so kommt an, was sonst anstößt, wird herzlich gelacht und doch noch der Böller losgelassen, der vor Wochenfrist im GCC-Kanonenrohr stecken geblieben war.

Tanz lieben die Narren in der Heidestadt, aus der Bütt erwarten sie seit Jahr und Tag flotte Sprüche aus spitzer Feder und mit scharfer Zunge. Nicht fehlen darf aber auch Gesang. Da zauberten die Sängerknaben Schunkellied auf Schunkellied hervor, überzeugte Michael Walther in der Leroy-Brown-Rolle. Doch längst war das nicht alles. Die Ratselfen mussten noch ins Rampenlicht. Andreas Fuhrmann und Frank Hünsche komplettierten die Riege. Als einzige tanzende Männer übrigens. Ein Anfang für ein künftiges Männerballett? Frank Siwek, der redselige Minister übt sich in seiner zweitliebsten Rolle. Er genießt den Anblick. Und schweigt.