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Corona und Stadtrat Corona und Stadtrat: Dirk Hoffmann (AfD) ohne Mundschutz in der Kritik

Von Irina Steinmann 01.12.2020, 12:01
Dirk Hoffmann (AfD) wurde im Wittenberger Stadtrat kritisiert.
Dirk Hoffmann (AfD) wurde im Wittenberger Stadtrat kritisiert. dpa-Zentralbild

Wittenberg - Trotz wiederholter Aufforderungen seitens der Stadtratsvorsitzenden und auch seiner Kollegen im Stadtrat lehnt es AfD-Mann Dirk Hoffmann weiterhin ab, auf dem Weg vom und zum Sitzplatz einen Mundschutz zu tragen. Der Vorsitzende der kleinen Fraktion AdB/Hoffmann ist damit der einzige, der den Regeln des Stadtrats nicht nachkommt.

Auch in der jüngsten Sitzung wies die Vorsitzende Franziska Buse ihn mehrfach darauf hin. Stefan Kretschmar (Freie Wähler) regte an, Hoffmann möge doch „zu Hause bleiben“ oder wenigstens am Sitzplatz.

Tatsächlich aber wechselte Hoffmann am vergangenen Mittwoch x-fach zwischen Platz und Rednerpult. Er halte sich an „Recht und Ordnung“, erklärte er und nahm für sich eine „Ausnahmeregelung“ von der Pandemie-Verordnung in Anspruch, aus gesundheitlichen Gründen, wie er weiter sagte.

Wobei sich Hoffmann auch schon maskenlos auf einer Demo gegen die Corona-Einschränkungen gezeigt hat.

„Mir liegt diese ,plausible Begründung’ nicht vor“, erklärte Stadtratsvorsitzende Buse zu Hoffmanns gesundheitlichen Einlassungen während der Sitzung. Dass er kein Attest habe, räumte dieser selbst ein, er brauche aber auch keines, fügte er hinzu.

Dass Corona auch dem Stadtrat womöglich näher ist als mancher meint, zeigte der Auszug der Linken vor Beginn der Sitzung. Wie berichtet hatte deren Ratsfrau Petra Henkelmann Kontakt zu einer coronaverdächtigten Person.

Weil man zuvor zur Fraktionssitzung zusammengekommen war, fiel die Entscheidung sicherheitshalber so. Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) berichtete, dass es im Rathaus „erste positive Fälle“ gebe - und vom „größten vorstellbaren Leid“, das Corona über die Familien bringe. (mz)