Brennender Schulbus in Kemberg Bus brennt in Kemberg: Betroffenen Kindern wird geholfen

Wittenberg - In Wittenberg häufen sich die Unfälle, in die Schulbusse verwickelt sind, in Besorgnis erregendem Maße. In nur einer Woche gab es gleich drei Fälle zu verzeichnen. Der mit Abstand dramatischste ist der vom Mittwoch in Kemberg, als der komplette Bus abbrannte und die Kinder nur mit knapper Not dem Feuer entkamen.
Bereits am Montag erwischte es einen Gelenkbus auf der Bundesstraße in Schweinitz. Ein 19-jähriger Pkw-Fahrer war offenbar unaufmerksam und rammte das Fahrzeug, gottlob wurde niemand verletzt, weder die Fahrer noch die Insassen des Busses. Am gleichen Tag ereignete sich überdies ein Wildunfall unweit von Radis, in den ein Schulbus involviert war. Hier kam, von dem Tier abgesehen, ebenfalls niemand zu Schaden.
Lob für den Busfahrer von brennendem Schulbus in Kemberg
Aufmerksam verfolgt wird die Entwicklung nicht zuletzt in der Kreisverwaltung. „Wir prüfen bei solchen Ereignissen natürlich, was anders und besser funktionieren könnte“, sagt Vizelandrat Jörg Hartmann. Allerdings müsse man sich schon auf das Busunternehmen verlassen können: „Separate Kontrollen am Morgen sind nicht möglich.“ Hartmann lobt ausdrücklich den Busfahrer für dessen schnelle und besonnene Reaktion.
Gleich zweifach betroffen ist die Sekundarschule Kemberg, zum einen vom Wildunfall, zum anderen vom abgebrannten Bus. Dort bemühen sich die Lehrer, den betroffenen Kindern, die womöglich traumatisiert sind, zumindest die Erlebnisse aber erst einmal verarbeiten müssen, zu helfen.
„Wir haben das gerade besprochen“, sagt Schulleiter Jürgen Preuschoff zur MZ. Er erwähnt zudem, dass am Donnerstag drei der Kinder, die in dem Bus saßen, der Feuer fing, nicht zur Schule gekommen sind. Ein Zusammenhang sei wahrscheinlich. Ein Mädchen, mit dem die MZ gesprochen hatte, räumte ein, jetzt Angst zu haben, wenn sie in einen Bus steigen soll.
Schulleiter aus Kemberg kritisiert Informationspolitik
Als Ansprechpartnerin steht laut Preuschoff die Schulsozialarbeiterin bereit. „Wenn nötig holen wir auch die Schulpsychologin ins Boot.“ Die sei ohnehin schon informiert worden und komme in der nächsten Woche nach Kemberg. Nicht zufrieden ist der Schulleiter unterdessen mit der mangelhaften Informationspolitik.
Bei beiden Unfällen habe die Schule zunächst nicht Bescheid gewusst. Das hatte den Effekt, dass die Kinder, die am Mittwoch gerade glücklich mit dem Leben davon gekommen waren, in ihre Klassen gingen, als sie der Ersatzbus mit geringfügiger Verspätung in die Schule gebracht hatte. Preuschoff: „Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir die Schüler doch ganz anders in Empfang genommen.“ Das sei nicht schön, betont der Schulleiter und will die Sache nicht auf sich beruhen lassen.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Polizei weiter. Alles deute auf technischen Defekt hin, sagt Sprecherin Cornelia Dieke. Wenn sich das bestätige und nicht der Verdacht auf Fahrlässigkeit aufkomme, schließe die Polizei den Fall schnell ab. (mz/mac)