1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Auszeichnung für Eckhard Naumann: Auszeichnung für Eckhard Naumann: Der neue Ehrenbürger in Wittenberg

Auszeichnung für Eckhard Naumann Auszeichnung für Eckhard Naumann: Der neue Ehrenbürger in Wittenberg

Von Irina Steinmann 02.04.2018, 13:17
Nein, dies ist noch nicht die Auszeichnung. Aber der Ausgezeichnete: Wittenbergs neuer Ehrenbürger Eckhard Naumann
Nein, dies ist noch nicht die Auszeichnung. Aber der Ausgezeichnete: Wittenbergs neuer Ehrenbürger Eckhard Naumann Archiv/Klitzsch

Wittenberg - Das Ratsglöckchen war schon länger seins, jetzt bekommt Wittenbergs früherer Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD) auch die Ehrenbürgerwürde der Stadt, deren Geschicke er mehr als 25 Jahre - bis Mitte 2015 - maßgeblich mitbestimmte. Der Stadtrat sprach sich am Mittwochabend in nichtöffentlicher Sitzung dafür aus, ihn zum Ehrenbürger zu ernennen.

„Als Bürgermeister und Oberbürgermeister hat er - weit über die Erfüllung seiner Dienstpflichten hinaus - die Entwicklung des Gemeinwohls unserer Stadt maßgeblich gefördert und das Erscheinungsbild der Lutherstadt Wittenberg entscheidend geprägt“, heißt es in der Begründung der Entscheidung.

Hervorgehoben wird dort insbesondere sein Verdienst um den „Aufbau einer neuen, demokratisch verfassten Stadtverwaltung“, sein Einsatz für den Industriestandort Piesteritz - wo er einst selbst als Ingenieur tätig war - und die städtebauliche Sanierung.

Dass er früh und konsequent auf die Lutherkarte gesetzt hatte - manche schalten ihn wegen dieser vermeintlich übersteigerten „Visionen“ - und schließlich zum „maßgeblichen Akteur“ auf dem Weg zum Reformationsjubiläum wurde, ist ein weiteres großes, ja, vielleicht sogar „das“ Verdienst Naumanns.

„Sowohl als Amts- wie auch als Privatperson“, heißt es in der Begründung weiter, „ist er Mitglied diverser städtischer Vereine und Organisationen und hat damit das kulturelle Leben persönlich mitgestaltet. Die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in den städtischen Vereinen - von ihm selbst mehrfach gewürdigt als der ,soziale Kitt’, der die Stadtgesellschaft zusammenhält - war und ist ihm ein besonders Anliegen.“

Hervorgehoben wird auch sein heutiges Engagement: „Auch über die Dienstzeit als Oberbürgermeister hinaus bringt sich Eckhard Naumann aktiv in das städtische Leben ein. Als Stiftungsrat der gemeinnützigen Stiftung des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik (WZGE) und Präsident des WZGE e.V. setzt er sich für die Vermittlung von ethischen Prinzipien ein, die vom Einzelnen, von Unternehmen und von Organisationen im Alltag gelebt werden sollten.“

Und was sagt der Ausgezeichnete selbst? Er sei „echt überrascht“ gewesen, alle hätten „dichtgehalten“, sagt Eckhard Naumann, als die MZ ihn nach einigen Anläufen endlich außerhalb eines hartnäckigen Funklochs erwischt.

Und er habe sich „natürlich auch gefreut“. Dabei ist es nicht die erste Auszeichnung für den Wittenberger, zuletzt erhielt er im Oktober 2017 das Bundesverdienstkreuz. Dass er die Entwicklung der Stadt weiterhin mit Interesse verfolgt, versteht sich.

„2017 ist nicht das Ende“, konstatiert er, es gebe jetzt eben neue Herausforderungen. Und Chancen. - Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde soll im Rahmen einer Festsitzung des Stadtrats im Juni erfolgen, Termin ist der 27. Eckhard Naumann ist der vierte Ehrenbürger der Lutherstadt in jüngerer Zeit. Die Wittenberger Ehrenbürgerwürde haben Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident a. D., der Theologe und Publizist Friedrich Schorlemmer und - als Erster bereits im Jahr 2010 - Richard Wiener, der als Kind von den Nazis aus seiner Heimatstadt vertrieben worden war und in den USA lebt.

Geregelt sind diese und weitere Würdigungen in der Ehrensatzung der Stadt. Gratis U-Bahn-Fahren ist in Wittenberg mangels U-Bahn nicht drin, Ehrenbürger würden aber lebenslang zu allen Veranstaltungen der Stadt eingeladen, so Sprecherin Karina Austermann. Notfalls werde dann auch die Unterkunft bezahlt - bei Eckhard Naumann nicht nötig.

Wer sich für die Ehrenbürger vor 1990 interessiert, wird fündig auf der Webseite der Lutherstadt. (mz)