1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt: Unternehmen werben auf Ausbildungsmesse um Nachwuchs

Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Unternehmen werben auf Ausbildungsmesse um Nachwuchs

Von Karina Blüthgen 27.09.2013, 20:45
Sebastian Müller zeigt auf der Messe eine pneumatische Steuerung.
Sebastian Müller zeigt auf der Messe eine pneumatische Steuerung. Kuhn Lizenz

Wittenberg/MZ - So richtiges Interesse hat Sebastian Müller bei den jungen Besuchern am Stand noch nicht gespürt. Dabei kann der 24-Jährige, der kurz vor dem Abschluss zum Industriemechaniker steht, durchaus Lust machen auf einen Beruf, der Kreativität und Handwerk verbindet. Müller lernt bei der Bahn, genauer im DB Fahrzeuginstandhaltungswerk Dessau. „Mir macht es sehr viel Spaß“, erzählt der junge Mann, der zuvor schon Informatiker gelernt hat. Ihn reizt vor allem, eigenständig nach Lösungen für Aufgaben zu suchen und diese auch umzusetzen.

Azubis werben künftige Azubis

Gemeinsam mit Robert Höllwarth, angehender Elektroniker für Betriebstechnik, macht er Werbung für die Ausbildung in Dessau. Jessica Tegge, Azubi-Koordinatorin im Fahrzeuginstandhaltungswerk, kann für 2014 noch 15 Plätze anbieten, unter anderem Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker und Elektroniker für Maschinen- und Anlagentechnik. „Für 2013 sind wir voll, alle 28 Plätze sind besetzt“, ist sie zufrieden.

Insgesamt 47 Unternehmen aus der Region haben am Freitag ihre Stände zur Ausbildungsmesse des Landkreises aufgebaut und präsentieren sich bis Sonnabend. Zwei Tage steht das Berufsschulzentrum im Mittelfeld im Zeichen der Suche nach Ausbildungsplätzen. Oder inzwischen vielmehr auf der Suche nach Lehrlingen. „Wir haben in diesem Jahr mit Beginn des Ausbildungsjahres auf 100 Bewerber 136 Ausbildungsplätze“, verdeutlichte Landrat Jürgen Dannenberg (Linke), dass manche Stelle auch wegen des Wegzugs unbesetzt bleiben wird. Das setze sich in den kommenden Jahren fort.

Die Kreishandwerkerschaft wartet ín diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Stand auf, der 110 Unternehmen im Kreisgebiet vertritt. „Wir hatten schon ernsthafte Interessenten“, sagt Kreishandwerksmeister Hendrik Hiller. „Morgen ist sicher der Tag, wo es noch besser ist“, hofft er auf viele neugierige Jugendliche mit ihren Eltern am Sonnabend. Etwas handwerkliches Geschick ist auch bei Konstruktionsmechanikern/Feinblechbau nicht verkehrt, die die Firma Al-Ko Therm in Wittenberg sucht. Lehrausbilder Christopher Meumann hofft ebenfalls auf den Sonnabend, es gilt sechs Plätze zu besetzen. „Wir bieten Praktikumsplätze und arbeiten mit Schulen zusammen, um Interesse an handwerklichen Berufen zu wecken“, erklärt er. Dennoch hat er den Eindruck, dass Berufe am Schreibtisch derzeit mehr gefragt sind.

Breite Vielfalt der Offerten

Ob Hotelfachfrau im Kurbetrieb, Winzer, Gärtner, pharmazeutischer Mitarbeiter - es ist viel im Angebot. Für jene, die einfach mal testen wollen, gibt es auch dieses Jahr eine „Most wanted“-Initiative für Praktika an (siehe „Industrie-Club...“). Einige Mädchen trauen sich dann doch bei Al-Ko Therm zu fragen, wie es denn ist mit Bezahlung und Urlaub. Jacqueline Schreiber aus Gadegast hat schon ein Praktikum als Einzelhandelskauffrau hinter sich, könnte sich aber auch etwas Praktisches vorstellen. Eines ist für die Schülerin wichtig: „Es sollte etwas in der Region sein.“