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Altstadtsanierung in Coswig Altstadtsanierung in Coswig: Bürger sind als Experten gefragt

Von Ute Otto 13.02.2015, 13:09
Wirklichkeit und Vision: Die Coswiger Schlossstraße, vom Kirchturm aus gesehen. Der Umbau soll schon in diesem Jahr beginnen.
Wirklichkeit und Vision: Die Coswiger Schlossstraße, vom Kirchturm aus gesehen. Der Umbau soll schon in diesem Jahr beginnen. Thomas Klitzsch Lizenz

Coswig - Die Stadtverwaltung Coswig will ihre Bürger mitnehmen auf den Weg zur Verschönerung der historischen Innenstadt. In Informationsveranstaltungen sollen ihnen zunächst die Ziele des vom Land geförderten integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes erläutert werden, das wiederum die Voraussetzung dafür ist, dass die Stadt weitere Fördermittel für die Sanierung erhält.

Das Leitmotiv lautet: „Perlen der Altstadt verbinden“. Als Schätze werden jedoch nicht nur einzelne historische Gebäude von Simonetti- über Kavaliershaus, Schloss, Klosterhof bis zum Wilke-Haus angesehen. „Die Coswiger Altstadt, in ihrem Gesamtgrundriss erhalten, ohne großflächigen Abriss oder Veränderungen, ist ein Ensemble-Denkmal insgesamt“, so Bauamtsleiter Michael Sonntag.

Die Informationsveranstaltung findet am 18. Februar, um 18.30 Uhr, im Rathaus statt. Dort ist auch am 21. Februar, um 10 Uhr, Treffpunkt für den Bürgerworkshop, bevor der Rundgang beginnt. Um die Teilnehmerzahl abschätzen zu können, wird unter der Telefonnummer 034903/61 04 50 um Anmeldungen im Bürgerbüro gebeten.

Aber die Fachleute bauen auch auf das Wissen der Einwohner als „Vor-Ort-Experten“. Die sollen im Rahmen eines Bürgerworkshops am Sonnabend, dem 21. Februar, von 10 bis 13 Uhr, die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und die Planer des Potsdamer Büros „complan“ auf einem Rundgang begleiten. Angesteuert werden fünf Stationen: der Bereich hinter dem Amtshaus, die Südseite des Schlosses, Schillerpark, Friederikenstraße und Flieth. Es sind gewissermaßen die Einfallstore in die Altstadt, deren Wirkung es zu entfalten gilt.

Welches sind die Lieblingsorte der Coswiger?

Unterwegs und vertiefend bei einem anschließenden Imbiss soll es an jenem Samstagvormittag und darüber hinaus zum Gedankenaustausch kommen über Fragen wie: Welches sind die Lieblingsorte der Coswiger? Welche suchen sie nur ungern auf und warum? Worauf sind die Einwohner besonders stolz, und welche Verbesserungsvorschläge haben sie?

Dabei geht es nicht nur um Zukunftsmusik: Mit der baulichen Umgestaltung der Schlossstraße soll schon in diesem Jahr begonnen werden. Anfang März soll der Bauausschuss über die Entwurfsplanung beraten. Solange die Ortsumgehung nicht realisiert ist, kommt man mit Veränderungen nicht über die Einengung der Straße auf eine Spur und Umbauten der Seitenräume hinaus.

„Verbessert werden soll damit vor allem die Aufenthaltsqualität auch im Bereich des Marktplatzes“, so Bauamtsleiter Michael Sonntag. Gemeint ist, dass Passanten länger verweilen sollen. Der für die längerfristige Umsetzung angelegte Entwurf für die Schlossstraße im Konzept ist aber mit der aktuellen Planung kompatibel. „Es wird dann nicht noch einmal alles abgerissen“, so Sonntag. Die dann verkehrsberuhigte Straße soll in der Gestaltung den Seitenräumen angepasst werden.

Von Fördermitteln aus dem Städtebaulichen Denkmalschutz profitiert nicht nur die Stadt bei der Sanierung öffentlicher Straßen und Plätze. Privateigentümer können auch Anträge stellen. Beratung gibt es im Bauamt. (mz)