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Als es über «Krine» plötzlich hell wird

Von Wolfgang Grahl 21.03.2008, 16:15

Tornau/Schköna/MZ. - Da stört es wenig, wenn man es mit dem Brauchtum nicht mehr ganz so genau nimmt, die "Fete" zwei Tage nach vorne platziert und der Glauben an das Osterlicht, dem Ausgangspunkt des Lebens nach christlichem Dafürhalten, wenn überhaupt, dann nur im Hinterkopf hat. Der ursprünglich in heidnischer Zeit geprägte Wille, mit dem Frühlingsfeuer den Winter auszutreiben, kam bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt Jung wie Alt am Donnerstagabend wohl schon näher. Auf dem alten Schulhof in Tornau wurde das Feuer "wohl dosiert" gehalten.

Mädchen und Jungen drehten ihren Knüppelkuchen, holten sich entsprechend Puderzucker und schmatzten danach vergnüglich. Wehrleiter Matthias Guthe hatte alles im Griff und dabei immer einen flotten Spruch parat. Weil selbst das Wetter funktionierte (Guthe zwischendurch: "In Krine wird es schon hell."), war die Stimmung bestens. Nochmal Guthe: "Auf die Tornauer kann man immer rechnen." Beate Kriegel kam mit Töchterchen Emilie, die - noch wenig interviewfreudig - erstmal nur den Knüppelkuchen im Sinn hatte, später merklich auftaute. Der dreijährige Lennart freute sich da schon über das für alle Kinder bereit liegende Überraschungsei. Während sich die Erwachsenen an Bier und Punsch labten, mussten weder Groß noch Klein hungrig nach Hause gehen. Die Jugendfeuerwehr unter Leitung von Lutz Biermann und André Schuster hatte für die Organisation des Abends gesorgt und war von Gemeindearbeiter Bernd Grubert tatkräftig unterstützt worden. Prächtig amüsierte sich auch Vierbeiner Nico, bekam ein Stückchen von der Bratwurst ab, während Frauchen warnte: "Wenn er Bier oder den Tierarzt sieht, dann bellt er." Es blieb ruhig in Tornau.

In Schköna gab es traditionell sogar einen kleinen Fackelumzug. Rekordverdächtig war das gewaltige Osterfeuer. Aber auf dem Festplatz am Teufelsstein ist genügend Platz. Der kleine aber feine Spielmannszug der örtlichen Wehr unter Leitung von Verena Müller sorgte für die musikalische Note dieses vom Heimatverein organisierten Festes. Der Mutzbraten (Schweinefleisch) schmeckte, das Bier war (natürlich) nicht zu warm und weil ja sowieso manch einen der Vollmond am Schlafen hindert, wurde es für einige Schkönaer "etwas später". Aber nicht bei Fritz Szuppa: "Ich will doch in Piesteritz den Fläminglauf mitmachen."