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Airbrusher Roland Just Airbrusher Roland Just: Lacke und Leder in Klieken

Von alexander Baumbach 01.09.2015, 06:08
Roland Just besprüht seit 20 Jahren alles, was stillhält.
Roland Just besprüht seit 20 Jahren alles, was stillhält. Baumbach Lizenz

Klieken - Ein wenig kommt man sich am Sonnabendnachmittag auf dem Kliekener Friedensplatz vor wie auf einem Autobahnrastplatz. Mehr als ein Dutzend Laster sind vorgefahren, einer bunter als der andere. Daneben steht ein Wohnmobil mit Kinofilmmotiven, ein weißer Tiger scheint aus einer Opel-Motorhaube zu springen. Der Schein jedoch, der trügt: Auf den Bierbänken unter dem Zelt liegen Tischdecken, eine Kaffeetafel ist aufgebaut. Hier treffen sich nicht zufällig die Ritter (und Ritterinnen) der Landstraße zum Verweilen - sie sind extra gekommen, um Roland Just zum 20. Jubiläum zu gratulieren.

Der 56-Jährige, dessen Wiege im Thüringischen stand, bemalt seit zwei Dekaden „alles, was stillhält“ (Just). Mit Motiven auf Tankdeckeln fing es an, heute bemalt er ganze Sattelzüge. „Ich arbeite mit einem Lackierer in Cloppenburg zusammen, da entstehen diese Kunstwerke. Für eine Zugmaschine brauche ich zwei Tage“, erklärt er. Talent zum Malen hat er in die Wiege gelegt bekommen: „In der Schule habe ich immer Gojko Mitic für die Mädchen malen müssen, die haben dafür meine Hausaufgaben erledigt“, erzählt er schmunzelnd. Heute ist aus dem ursprünglich kreativen Hobby der Hauptberuf geworden. „Ein Gewerbe habe ich schon länger angemeldet, aber seit Mai mache ich das hauptberuflich.“ - Sein Lieblingsmotiv? „Eigentlich alle. Aber der AC/DC-Tournee-Truck und der für Jürgen Drews, die sind schon was besonderes. Mit dem Drews-Truck wurden auf Mallorca seine Oldtimer transportiert“, plaudert er. Ein Knattern hinter den Trucks verkündet neue Gäste. Diesmal kommen Biker angefahren. Harte Jungs (und ein hartes Mädchen), gehüllt in Jeans und Leder, steigen ab.

Justs größter Fan ist auch angereist: der 14-jährige Marc Porsche aus Bochum verfolgt die Werke Justs sonst nur im Internet. „Da habe ich ihn jetzt kurzerhand eingeladen.“ (mz)