AirBrush in Griebo: AirBrush in Griebo: Roland Just verschönert den Bauwagen der Kita "Waldspatzen"

griebo/MZ - Staunend stehen die Kinder der Kita „Waldspatzen“ in Griebo Ende vergangener Woche auf ihrem Spielplatz. Auf ihrem Bauwagen prangen drei Wildschweine, zwei Rehe und ein Kitz - und Roland Just legt immer noch eine weitere Schicht Farbe auf das Airbrush-Bild. „Das sieht total schick aus - da werden die jetzt gleich doppelt gern reingehen“, ist sich Berit Zander, die Leiterin der städtischen KommBi-Kindertagesstätte, sicher.

Früher stand dort eine Hütte, die 2007 endgültig der Witterung zum Opfer fiel. Danach kam der Bauwagen auf den Spielplatz. „Da drin basteln die Kinder mit Naturmaterialien, können auch mal Waldgeschichten hören oder den einfach als einen Rückzugsraum nutzen, wenn am Nachmittag Trubel auf dem Spielplatz ist. Wir nutzen den auch gern, wenn es regnet - dann können die Kinder trotzdem an die frische Luft“, beschreibt sie die Rolle des Wagens. Da auch an dem mittlerweile das Wetter Spuren hinterlassen hatte, kam ihrer Kollegin Edda Mittag ein Gespräch ganz recht, dass sie vor einiger Zeit zufällig beim Zahnarzt geführt hatte. „Berit und ich sind beide bei Monika Just in Klieken in Behandlung - und da ist im Wartezimmer ein großes Airbrush-Bild. So sind wir drauf gekommen, dass das auch was für unseren Bauwagen wäre“, erzählt die Erzieherin. Der Künstler ist schnell gefunden - Roland Just arbeitet als Zahntechniker in der Praxis. Daneben betreibt er seit vielen Jahren ein Gewerbe als Airbrush-Maler. „Das hat 1996 angefangen, als ich mal einen Bericht im TV darüber gesehen habe. Da dachte ich, das kann ich auch“, erzählt er über die Anfänge seiner Sprayer-Karriere. Bis zu einer Reife, die man auch Kunden anbieten kann, vergingen fast zwei Jahre. „Mittlerweile habe ich mich auf Lastwagen spezialisiert - und da haben es mir die Tourentrucks für Musiker besonders angetan“, erzählt der Kliekener. So zieren mittlerweile Motive von AC/DC, Jürgen Drews oder Gunter Gabriel Zugmaschinen und Auflieger in ganz Deutschland.

Um einen Lkw umzugestalten braucht Just etwa drei Tage. „Damit habe ich mir in Deutschland einen Namen gemacht“, sagt er - und sprayt nebenbei den Kita-Kindern kleine Herzchen auf die Arme. „Hier am Bauwagen ist natürlich schwierig, dass ich keine durchgängige Unterlage zur Verfügung habe - die Rillen zwischen den Paneelen müssen mit ausgemalt werden, da malt man quasi doppelt“ berichtet er - und kommt auch prompt in Zeitverzug. Um das Vierseiten-Gemälde später vor den Unbilden der Witterung zu schützen, hat eine befreundete Firma Regen-Ableitbleche gesponsert. Und der Klarlack zum Schutz der Airbrush-Schichten ist auch schon besorgt.

Eigentlich sollte das Kunstwerk mit Wildschwein, Reh, Waldspatz, Eichhörnchen, Buntspecht und Co. nämlich schon am Donnerstag fertig sein, jetzt wurde der Freitag auch noch benötigt. Die Kinder freut’s - da hatte Roland Just nämlich noch einmal Farbe übrig, um Herzen auf die Kinderarme zu sprühen. Angucken kann man sich das Ergebnis dann spätestens im Herbst - in der zweiten Septemberwoche laden die Grieboer Waldspatzen zum 65. Kita-Jubiläum ein.