Karneval in Halle Wiegand mochte es nicht: Neuer OB Alexander Vogt macht sich auf dem Markt zum Narren
In Halle hat die fünfte Jahreszeit begonnen. Hunderte Neugierige feiern gemeinsam vor dem Ratshof. Im Mittelpunkt steht eine Besen-Stadtwette.

Halle (Saale)/MZ. - Das gab es in Halle seit 13 Jahren nicht mehr: einen Karnevalsauftakt mit einem Oberbürgermeister. Bernd Wiegand (parteilos) sagte man nach, zum Lachen in den Keller zu gehen. Um die Narren machte er stets einen Bogen. Sein Nachfolger Alexander Vogt (parteilos) zeigte sich am 11.11. hingegen in Partylaune.

„Ich habe vier Jahre in Köln gelebt und gearbeitet. Da haben wir im Karneval immer vier Tage durchgefeiert. Und der Arbeitgeber gab seinen Angestellten dafür frei“, so Vogt, der unter dem Jubel von Hunderten Schaulustigen auf dem Markt einräumte, sich eine arbeitsfreie Zeit im Fasching auch für Halle zu wünschen: „Ich hätte nichts dagegen.“

Ansonsten mixte der neue Vorstand des Halle Saalekreis Karneval Vereins (HSKV) mit seinem Präsidenten Jörg Boll zum Start der fünften Jahreszeit bewährte Zutaten wie Funkentanz und Späße mit neuen Ideen. Höhepunkt war die Stadtwette: 111 Hallenser sollten mit Besen auf dem Markt erscheinen. Schafft der HSKV das, muss Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) mit den Narren einen Spielplatz putzen.

Mit Augenzwinkern des lustigen Völkchens und etwas Nachhilfe wurden letztlich 112 Besen gezählt, was Geier zu der Bemerkung veranlasste: „Ihr seid so kreativ im Rechnen wie die Stadt in der Haushaltsplanung.“

Angesichts der desaströsen Finanzlage wird der Kämmerer im Karneval traditionell zum „Pleite-Geier.“ In den nächsten Wochen sind in Halle und dem Saalekreis zahlreiche Faschingspartys geplant. Höhepunkt ist der Rosenmontagsumzug am 16. Februar.