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Weißenfelser Kindertagesstätte Weißenfelser Kindertagesstätte: Angekommen - angenommen

Von bärbel schmuck 22.05.2014, 16:53
Englisch in der Elisabeth-Kita mit Andreas Morys. Da wird auch gesungen.
Englisch in der Elisabeth-Kita mit Andreas Morys. Da wird auch gesungen. Peter Lisker Lizenz

weissenfels/MZ - Nicht die Summen in Höhe von 430 Euro und 300 Euro an sich, mit denen zwei Projekte der Weißenfelser Kindertagesstätte (Kita) „St. Elisabeth“ finanziell unterstützt werden sollen, lösten in der jüngsten Sitzung des städtischen Ausschusses für Schule, Soziales, Jugend und Sport eine kontroverse Debatte aus. Das Thema Sprachförderung - insbesondere im Vorlesen, im musischen Bereich und beim Englisch für Vorschulkinder - bot reichlich Diskussionsstoff, nachdem der Kita-Förderverein beide Vorhaben erläutert hatte.

Votum für Anschubfinanzierung

Maik Trauer, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Stadt, gab zu bedenken, dass es in Weißenfels und seinen Ortsteilen insgesamt 23 Kitas mit unterschiedlichen Trägerschaften gebe. „Wenn wir alle diese Einrichtungen dauerhaft, das heißt jedes Jahr, mit projektgebundenen Fördermitteln unterstützen, wird es problematisch, weil das Geld dafür nicht reichen würde“, sagte Trauer. Für andere Vereine im sozialen Bereich sowie auf sportlichem Gebiet (siehe untenstehender Beitrag „Teestube...“) bliebe nichts übrig. In anderen Kindergärten würden Eltern für besagte Angebote bezahlen. Gegen eine Anschubfinanzierung für dieses Jahr hingegen sei nichts einzuwenden. Mit einem solchen Entgegenkommen dem St.-Elisabeth-Verein gegenüber stieß der Fachbereichsleiter auf breite Zustimmung in den Reihen der Stadträte und sachkundigen Einwohner. Der Ausschuss bewilligte die beantragten Fördermittel des noch jungen Vereins.

Das Geld soll für Material und Honorar eingesetzt werden, wie die als Gast anwesende Erzieherin Manuela Knittel in Vertretung der Kita-Leitung und des Fördervereins Auskunft gab. Beide Projekte seien Bestandteil der Neuausrichtung der Kita auf Sprachförderung der Mädchen und Jungen und nach dem Willen der Kita und ihres Trägervereins für die Eltern kostenfrei. Viele Kinder kämen aus sozial benachteiligten Elternhäusern. Um so mehr sei es notwendig, ihnen vorzulesen, mit ihnen zu musizieren und den Nachwuchs auf spielerische Weise mit der englischen Sprache vertraut zu machen.

Streitschlichter-Ausbildung kostet

Ebenso viel Gesprächsbedarf gab es auch zur Maßnahme „Ausbildung zum Schulmediator“. Der Seniorpartner in School Landesverband Sachsen-Anhalt hatte dafür 1 000 Euro Fördermittel bei der Stadt Weißenfels beantragt.

In Vertretung ihres Vereins erläuterten Britta Winkler und Detlef Rölke ausführlich, wofür das Geld benötigt werde. Beide Senioren, die sich in Weißenfelser und Zeitzer Schulen ehrenamtlich als Streitschlichter (Mediatoren) engagieren, fühlen sich bei Kindern und Jugendlichen als Vertrauenspersonen angekommen und angenommen. Weil der Bedarf „mit steigender Tendenz“ vorhanden sei, wollen sie weitere freiwillige Mitstreiter im Seniorenalter ausbilden. Und das koste richtig Geld. „Es gibt inzwischen eine Warteliste, acht Leute wollen eine Ausbildung , ist zu hören. Das Amt erfordere Zeit, Geduld und Interesse am Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Jörg Riemer (CDU-Fraktion), der im Ausschuss seinen Fraktionskollegen Udo Becker vertrat, plädierte für Zustimmung, auch wenn dies der Satzung widerspreche, weil es sich um keinen Weißenfelser Verein handele. Entscheidend sei, dass Mediatoren in Weißenfelser Schulen wie Neustadt- und Ökoweg-Sekundarschule Unterstützung leisten, mit Schulsozialarbeitern und Lehrern kooperieren würden. Das Votum fiel einstimmig aus.