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Coversänger aus Leidenschaft Weißenfels: Thomas Riemann ist der Joe Cocker von Weißenfels

Von Andrea Hamann-Richter 12.08.2017, 17:00
Thomas Riemann aus Weißenfels ist Sänger mit Leib und Seele.
Thomas Riemann aus Weißenfels ist Sänger mit Leib und Seele. Peter Lisker

Weißenfels - Thomas Riemann ist der Joe Cocker von Weißenfels. Mit der offiziellen Coverband der musikalischen Weltlegende tourt er durch ganz Deutschland und tritt vor tausenden Zuschauern auf. Im vorigen Jahr schaffte es der 59-Jährige auf diesen Ehrenplatz. Wie ein roter Faden zog sich schon bis dahin die Leidenschaft für Gesang und Musik durch sein Leben.

Thomas Riemann aus Weißenfels fand die Liebe zur Musik schon als Kind

„Während andere mit Matchboxautos gespielt haben, habe ich Musik auf Tonband aufgenommen“, erzählt der Mann. In seiner Familie wurde Kultur groß geschrieben. Die Eltern sangen in verschiedenen Chören, der Vater war auf Hochzeiten als Sänger gebucht. Eigentlich wollte Riemann Kirchenmusiker werden. Aber der Vater verbat dies und so begann der junge Mann seine Lehre zum Optiker im Familienunternehmen.

Mit 17 Jahren wurde er das erste Mal Mitglied einer Band. Bei den Possenhainern spielte er Tasteninstrumente, Trompete und sang. Später wechselte der Musiker zu Zartbitter. Eine Zwangspause war nötig, weil Thomas Riemann den Dienst an der Waffe der Armee in der DDR verweigerte und als sogenannter Bausoldat auf der Insel Rügen eingesetzt wurde.

Thomas Riemann aus Weißenfels nutzte BRD-besuch zur Flucht - und kehrte später in den Osten zurück

Eineinhalb Jahre war er an der Errichtung des Mukraner Hafens beteiligt. „Dann habe ich mit Volker Schubert Diskant aus dem Boden gestampft“, erzählt der Mann, der gerne Fahrrad fährt. Es wurde ein Erfolg. „Wir bekamen die Sonderklasse mit Konzertberechtigung. Die höchste Einstufung einer Amateurband zu DDR-Zeiten“, erinnert er sich heute noch gern.

1988 durfte Riemann seine Großmutter in Karlsruhe besuchen. „Da bin ich hingefahren und nicht zurückgekommen“, sagt er. Sechs Jahre lebte der Mann in den alten Bundesländern. Dann rief ihn sein Bruder an. Der Vater war in Rente gegangen und der Bruder fragte, ob Riemann nicht im elterlichen Optikergeschäft an seiner Seite mitarbeiten möchte. Aus diesem Grund verschlug es ihn zurück in die Heimat und der Hobbyschwimmer stieg bei der Band Mix Up ein. Dort zeigte er auch immer mal wieder Einlagen von Tina Turner, Marius Müller-Westernhagen, Udo Lindenberg oder Joe Cocker.

So kam Thomas Riemann aus Weißenfels zur Joe-Cocker-Coverband

Zu den festen Termin von Thomas Riemann gehörte das Weihnachtssingen im Steintor in Halle. Dort wurden die Auftritte aufgenommen. Der Mann fasste Mut und schickte eine Aufnahme an die Mister-Joe-Band nach Sachsen. Nach dieser hatte er nämlich als leidenschaftlicher Joe-Cocker-Fan bereits gegoogelt. Sein heimlicher Traum war es, einen Fuß in die Tür bei der Band zu bekommen.

Diese war begeistert von seiner Stimme und als der Sänger der Band aus gesundheitlichen Gründen aufhörte, hatte Riemanns Stunde geschlagen. Seitdem tourt er entweder mit Mix Up oder als Mister Joe durch Deutschland. „Das will ich so lange weitermachen, wie es geht“, sagt er. (mz)