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Weißenfels Weißenfels: Resümee der Burgenlandkreisler

Von Andrea Hamann 05.07.2012, 16:37

Weissenfels/MZ. - 2007 ging der Landkreis Weißenfels mit dem Burgenlandkreis die Ehe ein. Nun möchte die MZ wissen, wie sich die Menschen aus der Region eigentlich als "Burgenlandkreisler" fühlen. Die Meinungen der Einwohner, die wir am Donnerstag auf dem Markt in Weißenfels trafen, sind ganz unterschiedlich.

"Es hat sich doch nichts geändert", sagt Ilse Kurzhals. Daher könne sie auch nicht sagen, ob sie lieber den alten Landkreis zurückhaben würde oder alles so bleiben könnte, wie es ist. Ihre Begleiterin Hannelore Beyerlein nickt. "Obwohl, die Autokennzeichen wurden von WSF auf BLK umgeändert", sagt Ilse Kurzhals.

Stolz sind beide Damen auf das touristische Angebot im Burgenlandkreis. "Mit Besuch würde ich nach Bad Kösen fahren", sagt Beyerlein und beweist damit, dass sie über den Tellerrand des Altkreises Weißenfels blickt und es ihr dort gefällt.

"Im Burgenlandkreis gibt es wirklich allerhand an Sehenswürdigkeiten", stimmt ihr Ilse Kurzhals zu und gibt das Schloss Neu-Augustusburg und Freyburg an. Carola Börnichen aus Weißenfels sieht die schönen Ziele direkt vor der Haustür und nennt als Beispiel die Schlosskirche. Aber: "Dass wir nun der Burgenlandkreis sind, gefällt mir nicht", sagt sie. Als es noch den Kreis Weißenfels gab, habe sie alle behördlichen Wege in der Stadt erledigen können. Nun müsse sie häufig nach Naumburg in die Kreisverwaltung fahren.

"Für junge Leute ist hier ja nicht so viel los", sagt die 28-jährige Nicole Diewert. "Wenn wir ins Kino wollen, müssen wir sowieso nach Naumburg fahren", bringt sich Kevin Drechsel ein und hat damit ein passendes Beispiel, dass die früheren Kreisgrenzen für die Jugend irrelevant sind. Zur Frage nach dem Zusammenschluss schauen sich beide etwas ratlos an. Damit hätten sie sich nicht beschäftigt, sagen sie. Aus Röblingen am See (Saalekreis) ist vor acht Wochen Angela Kretschmer in den Burgenlandkreis gezogen und ihr gefällt es in Weißenfels. Außerdem hat sie ein Wäschegeschäft in der Passage an der Jüdenstraße eröffnet. "Es gab Leute, die mich gewarnt haben nach Weißenfels zu ziehen. Aber dabei sind die Menschen hier so nett und Neuem gegenüber aufgeschlossen", schwärmt die Frau. "Zur Fusion kann ich nichts sagen, dazu bin ich noch nicht lange genug hier", gibt Angela Kretschmer zu. Sie lebe aber gern im Burgenlandkreis. "Ich bin viel in der Natur und mag die Saaleradwege", erklärt sie.

"Die ganze Gestaltung der Straßen hat sich verbessert, unter anderem die B 91", nennt Günter Fülle aus Rössuln einen Vorteil der Ehe beider Landkreise. Er ist stolz darauf, wie sich die Landschaft um den Mondsee verändert hat, der ja seit fünf Jahren zum Burgenlandkreis gehört und ihn seiner Meinung nach gut repräsentiert.