Weißenfels Weißenfels: Junge ist gemeinsam mit Schwester ertrunken
WEISSENFELS/DAPD. - Der am Dienstag in Weißenfels tot aus derSaale geborgene Junge ist ertrunken. Bei der Obduktion des Leichnamskonnten keine Hinweise auf ein Verbrechen festgestellt werden, sagteOberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang am Mittwoch auf dapd-Anfrage.Aufgrund des Zustands der Leiche sei zudem anzunehmen, dass derJunge bereits vor drei Wochen am selben Tag wie seine fünfjährigeSchwester ertrank.
Die Geschwister waren am 18. Februar vom Spielen nicht nach Hausezurückgekehrt. Am selben Abend wurde das ertrunkene Mädchen aus derSaale geborgen. Mehr als drei Wochen später war nun am Dienstag auchihr ein Jahr älterer Bruder nahe der Herrenmühle tot gefundenworden. Ein Mitarbeiter fand die Leiche in der Nähe derRechenreinigung für einen Turbineneinlauf, wo er dann aus dem Wassergezogen wurde. Die Polizei identifizierte den Jungen noch vor Orteindeutig als den Vermissten.
Zwtl.: Suche drei Tage vor Leichenfund eingestellt
Drei Wochen lang hatten zuvor Einsatzkräfte der Feuerwehr undHelfer des Technischen Hilfswerks (THW) das Gebiet entlang desFlusses durchkämmt. Auch Spezialtaucher derLandesbereitschaftspolizei sowie Hubschrauber waren im Einsatz.THW-Mitarbeiter hatten vergangenen Samstag erneut einen Abschnittder Saale nach dem Sechsjährigen durchsucht, wobei es keine neuenAnhaltspunkte gab. Daraufhin wurde die Suche eingestellt.
Mehrere Hundert Menschen hatten am 24. Februar bei einemGottesdienst in Weißenfels des Mädchens und ihres damals seit rundeiner Woche vermissten Bruders gedacht. Auf den Stufen zum Altar inder Marienkirche legten sie weiße und rote Rosen sowie Plüschtiereund Gedichte nieder. Außerdem entzündeten sie Kerzen für dasGeschwisterpaar und nahmen so Anteil am Schicksal der Familie.
