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Vierbeinige Experten mit Spürnasen

Von Anka Stolper-Heinike 17.07.2005, 14:17

Markröhlitz/MZ. - Das Ehepaar aus Burgheßler im Burgenlandkreis hat seine fünf Jagdhunde mitgebracht. Und andere Weidmänner aus Uichteritz, Markröhlitz, Pettstädt, Goseck und Markwerben haben ebenfalls ihre treuen Begleiter dabei. Als Werner Siebern davon zu erzählen beginnt, dass es bei den Vierbeinern so etwas wie Rechtsanwälte und Reinigungskräfte gibt, werden noch mehr Leute aufmerksam, hören zu, wie das Ehepaar die Jagdhunderassen erklärt.

Zuerst werden die Vorstehhunde vorgestellt, die Allrounder sozusagen. Zu Ehren von Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar und Münsterländern spielen Beate und Werner Siebern auf dem Jagdhorn das Signal "Rehwild tot". Die Stöberhunde, Terrier und Jack Russle, finden selbst kleine tote Tiere im Dornengebüsch. Dass sie auch mal ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, zeigt die kleine Erle. Der Deutsche Jagdterrier will im Publikum verschwinden. Zu Ehren dieser meist auf die Schwarzwildjagd spezialisierten Tiere spielen die Burgheßler "Sau tot". Lange Beine und eine sehr feine Nase sind charakteristisch für Vorstehhunde wie Pointer und Setter, die dem Jäger anzeigen, wo sich Reb- und Mohrhühner verstecken. Golden Retriever und Labrador lieben die Jagd am und im Wasser. Das beweist Singa, die beide Rassen in sich vereint, und auf Befehl von Frauchen eine gelbe Plüschente sucht und apportiert. "Die Erdhunde sind die Wagemutigsten. Denn sie setzen beim Kampf mit Fuchs oder Dachs in deren Höhle oft ihr Leben aufs Spiel", erklärt Beate Siebern und hebt Rapunzel in die Höhe. Die 16 Jahre alte Rauhhaar-Dackel-Hündin hat schon über einhundert Füchse besiegt und so manche Verletzung dabei erlitten. Nach dem "Fuchs tot" präsentieren die Sieberns noch einen Hannoverschen Schweiß- oder Bluthund.

Er ist erst 14 Monate alt und hat vor einer Woche seine Jagdhundeprüfung abgelegt. All den Ausführungen folgt auch Frank Ehrhardt interessiert. Der erfahrene Jäger aus Leißling lobt: "Die haben das sehr gut gemacht". Und er wendet sich dann zwei kleinen Mädchen zu, die seinen mit einer Kappe ruhig gehaltenen Jagdfalken bewundern.

Das Publikum schaut auch am Infostand der Jagdgenossenschaft vorbei oder testet seine Treffsicherheit bei den Bogenschützen aus Großjena. Andere bewundern die ausgestellten Jungtiere der Markröhlitzer Geflügelzüchter. Hilmar Panse ist zufrieden. "Und heute Abend ist Tanz im Rittergut", ruft der Bürgermeister noch, um anschließend mit Festgästen zu plaudern.