Viel Jugend hilft im Wahllokal

Weißenfels/MZ. - "Punkt acht standen die ersten Rentner vor der Tür", gibt Ute Camnitius im Weißenfelser Wahllokal 5, Hotel "Güldene Berge", Auskunft. Die 21-jährige Auszubildende gehört zusammen mit Gymnasiasten wie Tina Oettingshausen, Marcus Burghardt und Timo Schwedka zu den jüngsten Wahlhelfern, die sich am Sonntag für den Einsatz zur Kommunalwahl gemeldet haben. Bis gegen 10 Uhr hätten hier von mehr als 1 200 Wahlberechtigten etwa 40 Bürger ihre Kreuze auf den Stimmzetteln gemacht, sagt Ute Camnitius. Im "Kunterbunten Kinderhaus", das in Weißenfels-West als Wahllokal 10 / 11 zur Verfügung steht, hätten innerhalb der ersten drei Stunden des Vormittages zwölf Prozent Bürger ihre Stimmen abgegeben, so Wahlhelfer Udo Hamp. "Das ist wenig", schätzt er ein, der schon bei vielen Wahlen im Einsatz war. "Hier mitzuarbeiten, ist für mich Ehrensache und deshalb selbstverständlich", erklärt der 64-jährige Weißenfelser.

"Ich will auf keinen Fall, dass die NPD in den neuen Kreistag einzieht", begründet Gerda Holke ihren Gang zur Kommunalwahl. Von den Kandidaten, die ihre Kreuze auf den Wahlzetteln bekommen haben, erwartet sie Kompetenz. Die neuen Kreisräte sollen mit dem künftigen Landrat an der Spitze mehr für die Jugend und für junge Familien bewegen, damit nicht so viele abwandern und gezwungen sind, der Arbeit hinterher zu ziehen. "Junge Menschen, und damit meine ich auch junge Mütter, brauchen Aufgaben", unterstreicht die 78-Jährige. "Für mehr Lehrstellen und Arbeitsplätze müssen die neuen Kommunalpolitiker Rahmenbedingungen schaffen." "Wer nicht zur Wahl geht, hat hinterher auch kein Meckerrecht", sagt Reinhard Edel in Gröbitz vor dem ehemaligen Rittergut. Der 52-Jährige zählt zu den gut hundert Bürgern, die von mehr als 450 Wahlberechtigten in der Gemeinde bis zur Mittagszeit an die Urnen getreten sind.

Erstwähler Florian Uherek (18) ist mit seinen Eltern unter ihnen. "Dass die Neuen ihre Jobs ordentlich machen", erhofft er sich von den Kreisräten.