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Verwandte hören Tante um Hilfe rufen

Von HOLGER ZIMMER 11.01.2009, 16:41

UICHTERITZ/MZ. - Das Wohnzimmer wurde in Mitleidenschaft gezogen und alles vom Rauch geschwärzt. Den Schaden beziffert die Polizei auf 10 000 Euro.

"Wir haben tief geschlafen, als ich plötzlich Hilferufe hörte", sagte Renate Rockstroh (58), die mit ihrem Mann Reinhard (60) die benachbarte Doppelhaushälfte bewohnt. Die Rufe seien angesichts geschlossener Fenster und halb heruntergelassener Jalousien kaum zu vernehmen gewesen. Der Mann habe das Fenster geöffnet und wie sich herausstellte, rief die eigene Tante, die offensichtlich von Geräusche geweckt worden war: "Bei mir brennt's".

An Flammen vorbei zur Tür

Renate Rockstroh griff schnell zu Hose, Jacke sowie Mütze und lief zur Tür, zu der dann trotz der Flammen aus dem Verteilerkasten auch die Tante kam. "Sie muss einen Schutzengel gehabt haben, denn wir wären ja gar nicht reingekommen, weil zugeschlossen war", äußerte die Uichteritzerin. Während Reinhard Rockstroh Feuerwehr und Rettungsdienst rief, zog seine Frau der Seniorin wegen der rund minus zehn Grad Celsius Bademantel und Mütze über und versorgte sie dann in ihrem Haus. Wenig später trafen Rettungswagen sowie Polizei ein und die 81-Jährige wurde ins Weißenfelser Krankenhaus gebracht. Dort lag sie auch am Sonntag noch zur Beobachtung.

Markwerben zuerst vor Ort

Von der Uichteritzer Feuerwehr eilten drei Kameraden nach der Alarmierung zum Gerätehaus. Doch weil die Kräfte für die Besetzung des Mercedes-Tanklöschfahrzeuges nicht ausreichten, habe es laut Uwe Neuhaus, der ebenfalls vor Ort war, eine Nachalarmierung gegeben. Schon vorher wurde die Markwerbener Wehr gerufen, die mit ihrem Magirus-Löschauto kurz vor den Uichteritzern eintraf. Zwei mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Kameraden führten den Löschangriff durch und brachten die Flammen im Flur unter Kontrolle. Danach folgten zwei Uichteritzer Kameraden mit Druckluftatmern, öffneten die Fenster und kontrollierten die Räume. Der Einsatz war nach einer Stunde beendet.