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Wann ist ein Zwangstest möglich? Totes Babay Weißenfels: Wann ist ein Zwangstest möglich? Ein Dutzend Frauen lehnt Gentest zu totem Baby ab

Von Alexander Kempf 28.12.2018, 09:10
Das Grab des Babys auf dem Weißenfelser Friedhof.
Das Grab des Babys auf dem Weißenfelser Friedhof. Peter Lisker

Weißenfels - Bei der Suche nach der Mutter eines getöteten Babys stoßen die Ermittler in Weißenfels auch auf Widerstände. Laut Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang haben bis Ende November zwölf Frauen abgelehnt, an einem freiwilligen Gentest teilzunehmen. Insgesamt hat die Polizei mehr als 2.400 Frauen aus Weißenfels um die Abgabe einer Speichelprobe gebeten. Der Radius ist erweitert worden, nachdem bei einer ersten Überprüfung von 200 Frauen die gesuchte Mutter nicht gefunden werden konnte.

Rücken die zwölf Verweigerinnen nun in den Fokus der Ermittler? Das Ablehnen einer freiwilligen Speichelprobe mache die Frauen nicht automatisch zu Tatverdächtigen, erklärt Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang. Sie kämen aber als potenzielle Mutter infrage.

Totes Baby in Weißenfels: Zwang zur Speichelprobe schwierig

Zur Abgabe einer Speichelprobe gezwungen werden können die zwölf Frauen nicht ohne weiteres. Ein Zwangstest komme erst infrage, wenn es weitere Hinweise auf einen Tatverdacht gibt, erklärt der Oberstaatsanwalt. Etwa Hinweise aus dem Umfeld der Frau.

Die Suche nach der Mutter des getöteten Babys läuft also auch 2019 weiter. Wie lange noch, das kann auch der Oberstaatsanwalt nicht absehen. Für die Ermittler gibt es in jedem Fall noch eine Menge zu tun. Denn von den 2.400 angeschriebenen Frauen, haben sich bis Ende November nur etwas mehr als 1.000 zurückgemeldet. „Wir wissen bei vielen Frauen noch nicht, ob wir sie erreicht haben“, sagt Hans-Jürgen Neufang. Nun soll in mehreren hundert Fällen untersucht werden, ob die Daten des Einwohnermeldeamtes überhaupt aktuell sind. (mz)