Tönnies Schlachthof Weißenfels Tönnies Schlachthof Weißenfels: Landkreis ordnet Testung aller 2.250 Mitarbeiter an
Weißenfels - Der Burgenlandkreis ordnet Corona-Tests für alle etwa 2.250 Mitarbeiter des Tönnies-Schlachthofes in Weißenfels an. Grund dafür ist, dass die Infektionskette bei einem positiv getesteten Werksvertragsmitarbeiter nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, teilte der Landkreis am Dienstagvormittag mit. „Die Ursache der Infektion konnte ebenso wenig ermittelt werden wie die Frage, ob es nicht weitere Kontaktpersonen gab“, erklärte Landrat Götz Ulrich in einer Mitteilung.
In der vergangenen Woche ist ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Aufgefallen ist das bei Tests, die das Unternehmen selbst vorgenommen hatte. Nach Angaben eines Firmensprechers, war der Mann vor Arbeitsantritt getestet worden. „Die Person war nicht im Betrieb“, sagte ein Firmensprecher in der vergangenen Woche. Er und seine Kontaktpersonen seien durch das zuständige Gesundheitsamt des Burgenlandkreises in Quarantäne geschickt worden.
Noch bevor ein Mitarbeiter den Betrieb betreten kann, muss er einen Test machen
In Weißenfels findet seit kurzem eine vorbeugende Testung auf das Coronavirus aller neuen Mitarbeiter statt. „Das bedeutet: Noch bevor ein Mitarbeiter den Betrieb betreten kann, muss er einen Test machen. Er darf die Arbeit erst antreten, wenn dieser Test negativ ausgefallen ist“, erklärte der Sprecher. „Das Prinzip der vorbeugenden Testung neuer Mitarbeiter hat funktioniert“. Die Testung soll laut Kreisverwaltung mit Beginn der Spätschicht, 14.30 Uhr, direkt vor dem Weißenfelser Schlachtbetrieb beginnen. Das Gesundheitsamt wird dabei vom Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie dem Malteser Hilfsdienst und der Johanniter Unfallhilfe unterstützt.
Ob das wirklich so ist, daran hat der Burgenlandkreis nun offenbar Zweifel. Nachbefragungen des Gesundheitsamtes des Burgenlandkreises bei der infizierten Person und dessen in Quarantäne befindlichen Kontaktpersonen ergaben widersprüchliche Aussagen zu den Angaben des betroffenen Werkvertragsunternehmens.
Hintergrund ist der Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück
Hintergrund ist der Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen). Dort hatten sich mehr als 1.550 Mitarbeiter des Fleischverarbeiters infiziert. In den Kreisen Gütersloh und Warendorf gab es daraufhin einen einwöchigen Lockdown. Zudem werden in Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen Urlaubsgäste von dort zurückgeschickt und Einreisende abgewiesen.
Die Behörden hatten in Weißenfels bereits zwischen dem 14. und 20. Mai rund 1.200 Tests auf freiwilliger Basis durchgeführt. Insgesamt arbeiten am Standort rund 2.250 Mitarbeiter. (mz)