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Tauchaer entführt Pokal nach Sachsen

Von Yvette Meinhardt 05.08.2007, 17:40

Taucha/MZ. - Aktive und Zuschauer waren am Wochenende in Taucha beim Ringreiten auf den Beinen. "Ich bin seit dem Frühjahr fast jedes Wochenende als Kampfrichter unterwegs, doch Taucha ist einfach Spitze", schwärmt Karin Rödger. Hier gibt es die meisten Starter sowie die meisten Zuschauer, die zudem noch jede Menge Sachverstand mitbringen.

Gemeinsam mit Ehemann Eberhard Rödger und Elvira Haetscher sitzt sie im Schiedsgericht. "Der einzige Nachteil ist die Aschenbahn. Wir werden hier ziemlich eingestaubt", sagt die Frau aus Döhlen bei Makranstädt.

Gerade mal fünf Jahre alt ist Donna Jean Neumann. Seit sie drei Jahre alt ist, sitzt sie schon auf dem Rücken der Pferde, ist mit ihrem Pony beim Ringreiten dabei. Doch die Aktion ist schwierig. Zuerst muss man sich nämlich senkrecht im Sattel halten und zudem in der rechten Hand mit einem Speer im Trab und Galopp den Ring stechen, ihn sozusagen auf die Stange auffädeln.

"Beim Ringreiten ist viel Zufall dabei", plaudert Organisatorin Ira Förster aus dem Nähkästchen. "Unerwartet macht das Pferd mal einen zu großen oder zu kleinen Sprung und schon ist die Chance vertan", sagt die Frau aus Taucha. Ihr selbst ist Fortuna an diesem Tag weniger hold. Das Vorhaben gelingt nicht immer und auch im Stechen trifft Ira Förster den Ring nicht und landet am Ende auf Platz 23.

Christian Zocher ist sozusagen mit den Pferden groß geworden. "Beim Ringreiten bin ich von Anfang an dabei", plaudert er. In den ersten vier Runden - je zweimal Galopp und Trab - sticht er alle Ringe und schafft die maximale Punktzahl. Seine Schwester Evi Zocher tut es ihm gleich und mit Martin Müller als Drittem im Bunde treten sie im Stechen um den Sieg an. Die einheimische Evi Zocher muss als erste in die Bahn, trifft den Ring und legt mit 1,4 Sekunden eine tolle Zeit vor. Daran beißt sich Martin Müller mit 1,8 Sekunden die Zähne aus. Als letzter startet Christian Zocher und unterbietet seine Schwester. Die elektronische Uhr bleibt bei 1,39 Sekunden stehen. So entführt der Ex-Tauchaer Pokal und Siegerschleifen über die Landesgrenzen nach Sachsen. Er wohnt nämlich jetzt in Makranstädt und teilt mit seiner Freundin Melanie Knieling die Leidenschaft für Pferde.

"Doch durch meine Arbeit fehlt mir eigentlich die Zeit für sie und das Training", sagt der Sieger. Und natürlich komme er gern nach Taucha. Hier trifft er seine Familie und viele Bekannte. Rund um den Sportplatz herrscht Volksfeststimmung und nach dem Wettkampf ein gemütliches Beisammensein.