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Stühlerücken im Stadtrat Weißenfels Stühlerücken im Stadtrat Weißenfels: Wird es künftig schwieriger, Mehrheiten zu finden?

Von Alexander Kempf 28.05.2019, 09:00
Jana Ball, Steffi Hosemann und Annett Pannier-Hoffmann (v. l.) zählten Stimmen in der Kita Anne Frank aus.
Jana Ball, Steffi Hosemann und Annett Pannier-Hoffmann (v. l.) zählten Stimmen in der Kita Anne Frank aus. Peter Lisker

Weißenfels - Die CDU ist laut vorläufigem Endergebnis erneut stärkste Kraft im Weißenfelser Stadtrat geworden. Echte Euphorie will beim bisherigen Fraktionsvorsitzenden Manfred Rauner am Tag nach der Wahl dennoch nicht aufkommen. Denn seine Partei hat im Vergleich zur vorherigen Abstimmung gleich drei Sitze abgeben müssen, kommt nun nur noch auf zehn.

„Zufrieden sind wir nicht“, sagt der ehemalige Weißenfelser Oberbürgermeister zerknirscht. Seiner Partei sei es nicht gut genug gelungen, die eigenen Positionen so rüberzubringen, dass ihr mehr Bürger ihre Stimme schenken, bedauert er.

Große Gewinner der Stadtratswahl sind die AfD und die Weißenfelser Optimisten

Die beiden großen Gewinner der Stadtratswahl sind unterdessen die AfD und die Weißenfelser Optimisten. Beide hatten sich im Wahlkampf als Alternative zur bisherigen Politik positioniert und konnten einen Zuwachs von je 14 Prozent verbuchen. Die AfD kommt laut vorläufigem Wahlergebnis künftig auf sieben Sitze, die erstmals angetretenen Weißenfelser Optimisten aus dem Stand auf sechs.

Entsprechend groß ist die Freude bei den Aufsteigern. „Wir sind froh, dass wir künftig mit einer eigenen Fraktion im Weißenfelser Stadtrat vertreten sein werden“, sagt der AfD-Landtagsabgeordnete Marcus Spiegelberg. Dem am Sonntag auch der Einzug in den Kreistag gelungen ist. Seine Partei werde nun versuchen, ihre Wahlprogrammziele für Weißenfels schnellstmöglich umzusetzen. Aus Marcus Spiegelbergs Sicht müsse die Stadt sicherer und familienfreundlicher werden.

Eine absolute Mehrheit hat keine der künftigen Weißenfelser Stadtratsfraktionen

Eine absolute Mehrheit hat keine der künftigen Weißenfelser Stadtratsfraktionen. Könnte das breitere Spektrum an Parteien und Wählervereinigungen das Finden von Mehrheiten erschweren? „Wir haben keine Berührungsängste“, kündigt Marcus Spiegelberg für seine AfD-Fraktion an. Sachpolitik müsse in den kommenden Jahren über den Personen stehen. Auch Manfred Rauner von der CDU richtet den Blick optimistisch in die Zukunft. „Im Stadtrat haben sich noch immer Mehrheiten gefunden“, sagt er. Seine Partei werde aller Voraussicht nach erneut eine gemeinsame Fraktion mit der FDP anstreben.

Wie viel Stimmen jeder Stadtratsbewerber konkret erreicht hat, das möchte Gemeindewahlleiter Sven Hantscher erst am Mittwoch offiziell verkünden. Hier könne es aufgrund von Zahlendrehern oder Ungenauigkeiten noch zu Verschiebungen kommen. Fest steht, dass die Linke mit fünf Sitzen ins Stadtparlament einzieht. Auf jeweils vier Sitze kommen laut vorläufigem Wahlergebnis SPD und die Bürger für Weißenfels/Landgemeinden. Jeweils einen Sitz erreichten FDP, Grüne, Die Partei und das Bündnis für Gerechtigkeit. Die NPD verpasste den Einzug in den neuen Weißenfelser Stadtrat. (mz)