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Schülerinnen basteln an der Idee für ein Unterwasserhotel

Von KLAUS-DIETER KUNICK 25.11.2009, 18:35

WEISSENFELS/MZ. - Der Chef der Berufsbildenden Schulen in Weißenfels erläutert, dass es bis zu 14 Lernfelder gibt, die an die betriebliche Praxis angepasst sind. So befassen sich die Schüler beispielsweise mit Planung, Kalkulation, Materialbeschaffung und Angebotsvergleichen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft. Ruppe: "Diese Verzahnung von Theorie und Praxis ist zwingend erforderlich."

Im täglichen Schulbetrieb sieht das so aus: In fünf verschiedenen Gruppen machten sich die jungen Leute Gedanken, mit welcher Idee sie später ein Unternehmen auf dem Markt etablieren könnten. Rebekka Herrmann (19) und Annett Opel (19), sie kommen beide aus Freyburg, und zwei weitere Schülerinnen kamen auf die Idee, auf den Kapverdischen Inseln ein Unterwasserhotel zu errichten.

Seit geraumer Zeit setzen sich alle vier zusammen und überlegen, was alles dazu gehört, um das Vorhaben zu bewerkstelligen. "Wir haben uns zunächst Gedanken gemacht, wo wir auf dem Markt die größten Chancen hätten, Geld zu verdienen", sagt Annett Opel, die Hotelwesen studieren möchte. Zwar gebe es in Dubai ein solches Hotel, aber die Kapverdischen Insel seien ja ebenfalls ein Urlaubsziel. Sie sehen darin eine Möglichkeit, Touristen anzulocken. Alle Hotelbesitzer, so ihre Überlegung, müssen bei der Auslastung ihres Unternehmens nach neuen Konzepten und Ideen Ausschau halten.

Damit die vier Schülerinnen so realistisch wie möglich ihre Idee umsetzen können, sprachen sie mit dem Besitzer des Jägerhofes in Weißenfels, um Wissen aus dem Hotelwesen zu erlangen. "Die Baukosten, das ist das Schwierigste. Wo wir das Geld herbekommen, wissen wir noch nicht", erklärt Annett Opel. "Es geht uns darum, bei den jungen Leuten letzten Endes das unternehmerische Handeln in den Mittelpunkt zu rücken", fügt Renate Günther, schulfachliche Koordinatorin für Wirtschaft und Verwaltung hinzu.

"Am Anfang haben wir die Idee mit dem Unterwasserhotel für abwegig und abgehoben gehalten", antwortet Julius Hantscher (19) auf die Frage, ob das Vorhaben der vier Schülerinnen realistisch sei. Später habe er sich jedoch damit anfreunden können. Umgedreht halten Rebekka Herrmann und Annett Opel die Idee von Julius Hantscher und Sarah Köbke (18) für prima: Sie wollen einen Getränkehandel anbieten. Gerade für ältere Leute sei das ein Service, der angenommen werde. Treppensteigen sei für Senioren ohnehin schon schwierig genug, und dann auch noch schwere Getränke schleppen sei für viele ein Problem. Eine weitere Gruppe entwickelte die Idee, ein Restaurant für Vegetarier zu eröffnen.

"Wir fördern mit diesen Idee die Kreativität, die Teamfähigkeit und das kritische Auseinandersetzen", sagt Renate Günther. Denn das sei heutzutage in der Gesellschaft gefragt. Die einzelnen Gruppen müssen im Januar ihre Idee vor den anderen Klassen verteidigen.