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Schüler befassen sich mit ihrer Heimatstadt

Von Klaus-Dieter Kunick 01.09.2005, 16:22

Hohenmölsen/MZ. - "Wer in die Zukunft sehen will, muss die Vergangenheit buchstabieren" - mit diesem Zitat eines französischen Philosophen eröffnete Donnerstag Wilfried Wagner, der Leiter des Agricolagymnasiums Hohenmölsen, eine Sonderausstellung, die dem 925-jährigen Bestehen von Hohenmölsen gewidmet ist. In 16 Vitrinen sind Arbeiten von Schülern der schulischen Einrichtung zu sehen, die sich mit verschiedenen Themen zum Leben in der Stadt auseinander setzen. So geht es beispielsweise um die Erforschung der weggebaggerten Dörfer, die der Braunkohle weichen mussten, um die Schlacht von 1080 und die jungen Leute befassten sich mit dem Wahrzeichen der Stadt.

Es gehe nicht um einen Selbstzweck, betonte Wagner in seiner Rede, sondern um die noch engere Verbundenheit der Schüler mit der Region. So malte Sindy Waldenburger unter anderem Bilder von Objekten, die für die Stadt von Bedeutung sind. "Ich habe den Südhang gemalt, weil der einen großen Schritt zur Entwicklung von Hohenmölsen beigetragen hat", erklärte die 18-Jährige. Aber auch die Feuerwehr, die Kirchen und ihr Gymnasium hielt sie im Bild fest.

Mit den Orchideen ihrer Heimat beschäftigte sich Katharina Gräfenstein, die diese Blumen in der Ölmalerei festhielt. "Ich habe nicht gewusst, dass hier so wunderschöne Orchideen wachsen", sagte die 19-Jährige. Aber jetzt kenne sie sogar die lateinischen Namen dafür, ergänzte sie schmunzelnd. Außerordentlich interessant sind auch die Arbeiten von 23 Jugendlichen, die Sagen der Stadt in ihrem Kunstunterricht auf moderne Art darstellten. Zu sehen sind nun die acht besten Arbeiten, so die schöne Melusine oder die Sage von der Saumuhle. Für den Rathaussaal sollen weitere Arbeiten von Schülern angefertigt werden, informierte die Lehrerin Rotraud-Regina Krischok, die die Schüler künstlerisch betreute. Mit Hohenmölsen wollen sich die Gymnasiasten auch weiterhin befassen, versicherte Lehrerin Regina Kirchberger. So gehe es um die Erforschung weiterer Dörfer, die ebenfalls der Kohle weichen mussten. Bürgermeister Hans Dieter von Fintel sah die Ausstellung indes als vorbildliche Tradition der engen Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und der schulischen Einrichtung. "Alle Arbeiten sind in den höchsten Tönen zu loben", sagte das Stadtoberhaupt.

Die Sonderausstellung ist ein Jahr im Schulmuseum im Gymnasium zu sehen. Interessenten können sich für Führungen anmelden (034441 / 47 70).