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Präventionsprojekt in Großkorbetha Präventionsprojekt in Großkorbetha: Wenn Kinder Bretter durchschlagen

Von Holger Zimmer 23.04.2018, 07:48
Jessica zerschlägt ein Brett, das Mutter Stefanie Dietzold hält.
Jessica zerschlägt ein Brett, das Mutter Stefanie Dietzold hält. Peter Lisker

Großkorbetha - Ein Präventionsprojekt in der Großkorbethaer Grundschule ist für eine Klasse zu Ende gegangen und hat die Kinder noch einmal richtig gefordert. Bei der Abschlussveranstaltung mussten sie ihre Angst überwinden und ein Brett mit der Hand zerschlagen. Das Gros hat es geschafft, aber nicht alle. Doch das war laut Gesine Kerwien vom Weißenfelser Polizeirevier Burgenlandkreis auch nicht wichtig. Hauptsache, die Kinder hätten es versucht.

Das Projekt in Großkorbetha hat dabei einen Grund in der Vergangenheit. Da hatte ein Mann im Ort mal versucht, ein Kind in sein Auto zu locken. Der Fall schlug laut Kerwien seinerzeit Wellen und auch um Missbrauch drehte es sich in den acht Doppelstunden und der Abschlussveranstaltung, bei der Eltern und Großeltern zu sehen bekamen, was die Sprösslinge gelernt hatten. Da ging es außerdem darum, wie man sich verhält, wenn einen jemand festhält und mit welchen Handgriffen man sich wehren kann. Wichtig aber ist vor allem, dass die Kinder Selbstbewusstsein ausstrahlen. Das übten sie.

Schüler haben Brettprüfung bestanden

Franka Stahmann aus Wengelsdorf und Phillip Sölle aus Großkorbetha gehörten zu jenen, die die Brettprüfung bestanden haben. Die beiden Zehnjährigen sind begeistert davon, was sie bei Gesine Kerwien lernen konnten. Sie hätten viel Spaß gehabt, manche Mutprobe bestehen müssen. Und Franka sagte: „Außerdem sind wir als Klasse richtig gut zusammengewachsen.“ Das werde sich auch bei ihrer Klassenfahrt auszahlen. Aber ob das Ganze auch später noch etwas bringt? Phillip Sölle sagt, man habe das so oft geübt, dass man das nicht vergesse.

Sogar im Hort sei das einmal Gelernte noch trainiert, gefestigt und verinnerlicht worden. Schulleiterin Christina Berger ist sich ebenfalls sicher, dass die Schüler das nicht vergessen und in einer möglichen Gefahrensituation gut reagieren werden. Man habe das Projekt extra in den Unterricht integriert, weil das Thema so wichtig sei. Übrigens sagt Gesine Kerwien, dass man in diesem Schuljahr keine Termine für weitere Klassen habe. Interessenten müsse sie deshalb bereits auf das nächste Schuljahr orientieren. (mz)