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Plünderung Plünderung: Diebe am Klosterbeet in Weißenfels

Von andreas richter 22.08.2013, 06:52
Ausbilder Detlef Hermann zeigt auf das geplünderte Kräuterbeet am Rosalskyweg.
Ausbilder Detlef Hermann zeigt auf das geplünderte Kräuterbeet am Rosalskyweg. peter lisker Lizenz

weissenfels/MZ - „Ich bin einfach nur sprachlos“, sagt Urte Rosche vom Christlichen Jugenddorfwerk (CJD) und blickt auf das Beet am Kloster im Rosalskyweg. Dort haben bislang unbekannte Täter Spuren der Zerstörung hinterlassen, das Beet regelrecht geplündert, zahlreiche Kräuter- und andere Pflanzen herausgerissen. Allein 48 Buchsbäume, Teil einer kleinen Hecke, die das Beet künftig begrenzen soll, sind gestohlen worden. Auch eine Pfingstrose am Klosterbeet ließen die Täter mitgehen.

Rückblick: In den vergangenen Wochen haben Jugendliche im Rahmen des Projektes „Kompetenzzentrum für Arbeit“ des CJD (siehe Beitrag „Europa fördert“) das Beet am Kloster mit Heil- und Kräuterpflanzen bestückt. Fenchel, Estragon, Waldmeister, Meerrettich, verschiedene Minzsorten und anderes kamen in die Erde. „Wir haben zu einem großen Teil hochwertige Pflanzen verwendet, die man nicht mal eben so auf dem Baumarkt bekommt“, berichtet Urte Rosche. Auf rund 1 500 Euro beziffert sie die Ausgaben für das Kräuterbeet am Kloster. Und sie macht ihrem Ärger Luft: Da hätten die größtenteils jugendlichen Teilnehmer des Projekts mit dem Kräuterbeet einen bleibenden Wert für die Allgemeinheit geschaffen - und nun sei dies zu einem großen Teil einfach so zerstört worden.

Gezielter Diebstahl

Tief sitzt der Ärger über die Unverfrorenheit der Täter, die nach einer ersten Bestandsaufnahme Pflanzen in einem Gesamtwert von etwa 600 Euro haben mitgehen lassen. „Das war keiner, der mal ein Blatt Minze brauchte. Hier ist ganz gezielt vorgegangen worden“, glaubt die Frau vom CJD. Und die Vermutung liege nahe, dass es jemand gewesen ist, der sich mit solchen Pflanzen auskennt, vielleicht sogar selbst einen Kräutergarten anlegen wollte.

Am Montagmorgen sei man von Mitarbeitern der Stadt über den Diebstahl am Beet am Rosalskyweg informiert worden, so Urte Rosche. Jörg Bethmann, Pressesprecher beim Polizeirevier Burgenlandkreis, bestätigt, dass mittlerweile Anzeige bei der Polizei erstattet wurde. Als Tatzeit vermutet Rosche die Nacht vom vergangenen Sonnabend zum Sonntag. Die Mutter eines Teilnehmers an dem CJD-Projekt habe jedenfalls davon berichtet, dass ihr am Sonntag bereits Spuren von Erde auf dem Gehweg aufgefallen seien.

„Für Ersatzpflanzungen fehlt uns das Geld“, blickt Urte Rosche voraus. Man werde nun durch Umpflanzungen versuchen, das Kräuterbeet wieder in Ordnung zu bringen. Die Pflege des Beetes werde der Klosterverein übernehmen, der zu verschiedenen Anlässen Kräuter anbieten will. Der bereits im Bau befindliche Weg zwischen Klostermauern und Beet soll fertiggestellt und noch eine Bank zum Verweilen aufgestellt werden.

Telefon: Sachdienliche Hinweise zur Tat nimmt das Polizeirevier Burgenlandkreis unter Telefon 03443/2820 entgegen