Nachtschwimmen in Weißenfels: Nachtschwimmen in Weißenfels: Was das bunte Programm Badenixen und Wasserratten bietet

Weissenfels - Die Schwimmhalle in Weißenfels wird am Freitagabend, 24. Januar, nicht wie üblich ihre Pforten schließen. Vielmehr bleiben in der Halle in der Karl-Hoyer-Straße die Lichter die ganze Nacht an. Schwimmbegeisterte können sich bis zum Samstagmorgen 6 Uhr in den Fluten tummeln. Es findet das diesjährige Nachtschwimmen statt - und das bereits zum 28. Mal.

Hartmut Krämer, heute Vorsitzender des Weißenfelser Schwimmvereins, war eines der Mitglieder der ersten Stunde, als die Veranstaltung aus der Taufe gehoben wurde. Er erinnert sich noch gut und blickt zurück. „1992 haben wir losgelegt“, sagt der Mann. Die Idee sei entstanden, weil viele Vereine und Institutionen sich etwas für die Öffentlichkeit einfallen ließen und der Weißenfelser Verein nicht zurückstehen wollte.

Also sei die Entscheidung mit Herwig Pohl, Leiter des damaligen Schulschwimmzentrums der Saalestadt, gefasst worden. „Wir haben es einfach ausprobiert“, sagt Hartmut Krämer. 270 Teilnehmer seien während dieser Premiere gezählt worden und die Männer, Frauen und Kinder legten zusammen eine Strecke von mehr als 270.000 Metern im Wasser zurück.

Es wurde sogar eine Benefizveranstaltung, denn die Mitglieder sammelten Geld, um die Aktion „Hiddensee“ mitzufinanzieren. Diese war nach der Wende ins Leben gerufen worden. Sie ermöglichte es Weißenfelser Kindern, deren Familien finanziell nicht so gut dastanden, unbeschwerte Urlaubstage an der Ostsee zu verbringen.

Jahrelang konnte die Aktion so mit unterstützt werden. Später, so sagt Hartmut Krämer, ging es der örtlichen Wirtschaft nicht mehr so gut. Zeitgleich wuchsen andere Vereine, die ebenfalls finanzielle Förderer suchten und so beschränkte sich der Schwimmverein auf das Nachtschwimmen.

Im Laufe der Jahre wurde die Veranstaltung zu einer festen Größe in der Stadt und die Teilnehmerzahlen lagen immer bei etwa 270 Besuchern. 1996 gab es einen Streckenrekord, der bis heute ungebrochen ist: 265 Schwimmer schafften insgesamt 956.550 Meter. Die meisten Teilnehmer (382) wurden im Jahr 2000 gezählt. Nur einmal musste das Nachtschwimmen ausgesetzt werden. Das war 2015, als die Halle umgebaut wurde.

Hartmut Krämer selbst freut sich schon auf die aktuelle Veranstaltung, die 18 Uhr beginnt. Der 48-Jährige schwimmt, seit er sechs Jahre alt war. Zur Auswahl hätten damals für ihn auch noch Leichtathletik und Ringen gestanden. „Aber diese Sportarten haben mir nicht gelegen“, sagt er. Heute springt der Mann immer noch regelmäßig ins Wasser. „Schwimmen ist entspannend und ein guter Ausgleich zur Arbeit“, sagt er, der in Leipzig im Bereich der Geo-Informatik tätig ist.

Am Freitag sei jeder willkommen, macht der Mann klar. Dabei sei es egal, ob die Teilnehmer trainiert oder untrainiert seien. Auf das Mitmachen komme es an. Jeder schwimme, so weit und so lange er könne, Pausen könnten beliebig oft eingelegt werden. Es gibt verschiedene Programmpunkte, wie beispielsweise das Sprint-Staffelschwimmen. Dabei stellen zehn Schwimmer eine Staffel und versuchen, in 30 Minuten möglichst viele Meter zu meistern.

Start ist 21 Uhr. Mitternacht werde das Bierfassrollen stattfinden. Gegen die Zeit versuchen die Teilnehmer, unter Wasser ein Bierfass über die Bahn zu transportieren. Dann gibt es noch zwischen Mitternacht und 1 Uhr die Bierstaffel und ebenfalls in dieser Zeit das Schatztauchen. Für die Verpflegung der Besucher sei gesorgt und Snacks und Getränke können im Vorraum der Halle gekauft werden.

››Anmeldungen für die Staffel per E-Mail: verein@weissenfelser- schwimmverein.de oder per Telefon:03443/801103

(mz)