Nach Herzinfarkt und OP Nach Herzinfarkt und OP: 92-Jähriger bekam Kur erst nach Widerspruch

Weißenfels/MZ - Das Kämpfen hat sich für Bruno Swikle doch noch gelohnt: Der 92-Jährige hat die Genehmigung für einen dreiwöchigen Kuraufenthalt in Bad Suderode (Landkreis Harz) von der AOK erhalten. Rückblick: Der Weißenfelser bat nach einem Herzinfarkt, den er in diesem Jahr erlitt, nach der Operation um eine Reha. Die wurde ihm seitens der AOK Sachsen-Anhalt verwehrt. Der Senior fühlte sich als Opfer des medizinischen Dienstes der Krankenkasse. Bin ich zu alt für eine Kur? Wollen die bloß Geld sparen? - Solche Gedanken beschäftigten ihn heftig.
Doch Bruno Swikle ließ sich das nicht gefallen - er legte Widerspruch ein und schaltete die MZ ein. Mit Erfolg. Seit wenigen Tagen hält sich der Weißenfelser mit seiner Frau in Bad Suderode auf, um drei Wochen lang mit weitergehenden Behandlungen seine Herzoperation und damit seinen gesundheitlichen Zustand in den Griff zu bekommen. Natürlich wollte die MZ wissen, wie es zu der plötzlichen Umbesinnung der AOK kam? „Nach dem ärztlichen Befund wurde Herr Swikle beschwerdefrei, ohne erhebliche Einschränkungen und bei gutem Gesundheitszustand aus der Asklepios-Klinik Weißenfels entlassen. Im Ergebnis dessen wurden eine wohnortnahe ambulante Weiterbehandlung sowie Herzsport empfohlen“, teilte Andreas Arnsfeld, Pressesprecher der AOK Sachsen-Anhalt, der MZ mit. Die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen hätten in drei Gutachten aus sozialmedizinischer Sicht keine Indikation für eine stationäre Anschlussrehabilitationsmaßnahme gesehen. Das dritte Gutachten vom 2. Oktober habe aber eine stationäre Vorsorgemaßnahme (Herz-Kreislauf) im Rahmen der Sekundärprävention empfohlen. Andreas Arnsfeld weiter: „Herr Swikle ist glücklich und zufrieden und hat sich bei der AOK bedankt.“
"Der Aufenthalt tut meinem Mann richtig gut"
Als die MZ sich gestern bei den Eheleuten in Bad Suderode nach dem Befinden erkundigte, bestätigte seine Frau Irma, dass es ihnen gut gehe. Ihr Mann sei gerade zur Behandlung, deswegen könne er nicht ans Telefon kommen. Er freue sich, dass alles geklappt habe. Sie würden täglich in der schönen Gegend ihre Runden drehen, die frische Waldluft bekomme ihnen. „Die Versorgung ist bestens“, ergänzte sie. Ihr Mann erhalte unter anderem ein Aufbautraining, Bewegungsübungen und Ergotherapie. Er beherzige den Rat der Ärzte, es langsam angehen zu lassen und sich nicht zu überfordern. „Der Aufenthalt tut meinem Mann nach der ganzen Aufregung richtig gut“, fügte die 77-Jährige hinzu. Es hätte sich durchaus gelohnt, dass ihr Mann an die MZ-Redaktion geschrieben habe.