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Millionen-Investition geht Stadt verloren

Von Bärbel Schmuck 30.05.2008, 18:13

Weißenfels/MZ. - "Ursprünglich wollten wir im Jahr 2010 eine Produktionsstätte für Dauerbackwaren in Weißenfels bauen und damit Arbeitsplätze in der Saalestadt schaffen." Dr. Michael Heinemann sagt es und zieht jedoch angesichts des Ausgangs der Oberbürgermeisterwahl das Vorhaben zur Betriebserweiterung der Weißenfelser Handelsgesellschaft (WHG) zurück.

Der geschäftsführende Gesellschafter der Firmen Neukircher Zwieback und Gutena Nahrungsmittel Apolda (Filinchen), deren Hauptgeschäftssitz sich mit Vertrieb und Marketing in Weißenfels bei der WHG befinden, zeigt sich enttäuscht über das Wahlergebnis.

Seine Investitionen will Heinemann nun noch mehr auf das thüringische Apolda konzentrieren. "Ich habe im Moment nicht das Vertrauen zum künftigen Oberbürgermeister. Was sich Robby Risch im Wahlkampf geleistet hat, ging weit unter die Gürtellinie", kann Heinemann seinen Ärger über "so viel Schmutz" nicht verbergen. "Ich brauche als Unternehmer Sicherheiten und Kontinuität, verlässliche Partner in der Kommunalpolitik, die wie der Weißenfelser Oberbürgermeister Manfred Rauner viele Kontakte zu den Ministerien aufgebaut haben", hebt der 58-Jährige hervor. Damit verweist er auf eine sichtbare gute Entwicklung der Stadt Weißenfels in den vergangenen sieben Jahren.

Sein Zehn-Millionen-Investitionsvorhaben, das nun für Weißenfels verloren geht, bezeichnet Heinemann, Sprecher des 30-köpfigen Ernährungsgewerbe-Netzwerkes Sachsen-Anhalt Süd, als weiteren Meilenstein seiner Erfolgsgeschichte mit Zwieback und Waffelbrot Filinchen. "In zwei Wochen feiern wir zehnjähriges Bestehen unseres Filinchen-Betriebes im Gewerbegebiet Apolda", kündigt der Mittelständler an, der Vorsitzenden der Landesgruppe Ost des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) ist.

Gesunde Ernährung bleibe weiter Schwerpunkt für die WHG. Sämtliche Produkte seien inzwischen deutschlandweit in aller Munde. "Im Osten sind wir flächendeckend vertreten, in den Altbundesländern mit einem Marktanteil von 15 Prozent. Dort sind wir in den renommiertesten Supermarktketten gelistet. Das war harte Arbeit und hat lange gedauert", hebt Heinemann hervor.