1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Gedenken im Burgenlandkreis: 95. Geburtstag von Oskar Brüsewitz: Keine offizielle Veranstaltung in Zeitz am 30. Mai

Gedenken im Burgenlandkreis 95. Geburtstag von Oskar Brüsewitz: Keine offizielle Veranstaltung in Zeitz am 30. Mai

Des Rippichaer Pfarrers und seiner Selbstverbrennung wird am 18. August gedacht

20.05.2024, 10:00
Des ehemaligen Rippichaer Pfarrers Oskar Brüsewitz wird regelmäßig am 18. August an der Stele vor der Zeitzer Michaeliskirche gedacht.
Des ehemaligen Rippichaer Pfarrers Oskar Brüsewitz wird regelmäßig am 18. August an der Stele vor der Zeitzer Michaeliskirche gedacht. (Foto: Gerbank)

Zeitz/MZ/ank. - Am 30. Mai jährt sich der Geburtstag des Rippichaer Pfarrers Oskar Brüsewitz zum 95. Mal. Eine von Stadt oder der evangelischen Kirche organisierte Gedenkveranstaltung wird es aber zu diesem Anlass nicht geben. Das haben sowohl die Stadtverwaltung als auch die evangelische Kirche auf Anfrage der MZ bestätigt. Des Pfarrers werde regelmäßig am 18. August gedacht – dem Tag seiner Selbstverbrennung. Brüsewitz hatte sich am 18. August 1976 aus Protest gegen die Unterdrückung durch das SED-Regime vor der Michaeliskirche in Zeitz mit Benzin übergossen und angezündet. Er erlitt schwere Verletzungen und erlag ihnen ein paar Tage später in einem Krankenhaus in Halle.

Der 18. August habe sich als Tag des Gedenkens an Oskar Brüsewitz etabliert und darauf konzentrieren sich sowohl Stadt als auch Kirche. Da wird seiner an der Stele vor der Michaeliskirche gedacht, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem er vor inzwischen 48 Jahren mit seiner Selbstverbrennung Zeichen setzte und in die Geschichtsbücher einging. Ein größeres Gedenken soll es laut Kirche im Jahr 2026 geben. Da jährt sich der Tag der Selbstverbrennung zum 50. Mal.

Anlass der Nachfrage, ob es eine Gedenkveranstaltung zum 95. Geburtstag von Oskar Brüsewitz gebe, war ein Schreiben von Oskar Schmidt aus Schifferstadt an die MZ. Schmidt ist ehemaliger Zeitzer, an Stadt- und Heimatgeschichte ebenso interessiert wie an der Stadtentwicklung. Schmidt und seine Familie hatten unter dem DDR-Regime Schikanen erleiden müssen. Oskar Schmidt und seine Frau Henriette sind die Autoren des Buches „Zeitzer Schicksale“, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. In dem Werk erzählen sie Geschichten von Menschen, die Opfer des SED-Regimes geworden sind.