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Marschall Ney Marschall Ney: Historische Prominenz besucht Kaja

06.05.2013, 17:44
Napoleon vor Marschall Michel Ney
Napoleon vor Marschall Michel Ney lisker Lizenz

Kaja/MZ/JUR - Napoleon sagt: „Ich habe in Lützen das Grab meines Cousins Gustav II: Adolfs besucht.“ Seines Cousins? „Napoleon bezeichnete alle großen Feldherren als Cousins“, übersetzt Hanni Schmidt Napoleons natürlich in Französisch geäußerte Erklärung ins Deutsche. Napoleon, das ist dem Fall Frank Samson. Ein waschechter Franzose von eher kleiner Statur, dem schwarze Haare ins Gesicht wellen. Unter der Uniformjacke wölbt sich ein Bäuchlein, über den Augen stehen oft strenge Falten, der Mund ist ein schmaler Strich.

„Hier in Kaja liegt die Entscheidung“

Die Franzosen sind dieses Jahr beim Scharnhorstfest mit großem Stab vertreten. Viel Gold ziert die Krägen der Uniformen, Federn schwingen auf den halbrunden Hüten, Zweispitz genannt. Napoleon ist unter ihnen der Unscheinbarste - ohne Federn, mit weniger Gold als beispielsweise sein bekannter Marschall Michel Ney.

Beide sind historisch verbunden mit Kaja, das am 2. Mai 1813 zur Bühne des Weltgeschehens wurde, als Kaiser Napoleon sagte: „Hier in Kaja liegt die Entscheidung.“ Die über die Schlacht bei Großgörschen. Marschall Ney war in einem großen Bauernhaus des seinerzeit 120 Einwohner zählenden Dorfes einquartiert. Zum Jubiläum stellt Franky Simon den Marschall dar, auch seine Haare wellen ins Gesicht, er ist größer als sein Kaiser, wirkt schneidig in der Uniform. Marschall Ney rettete anno 1813 die Situation in Großgörschen. Er war ein gewitzter, mutiger Feldherr. Darart mutig, dass er damals vom Kaiser den Ehrentitel „Tapferster unter den Tapferen“ erhielt.

Ziel: Authentische Darstellung

Der Darsteller Neys trommelt bei seinem Besuch an historischer Stätte für die Schlacht bei Waterloo, mit der die Jubiläen der Befreiungskriege in zwei Jahren enden werden. Franky Simon ist nämlich eigentlich Belgier und in Waterloo aktiv. Seit sechs Jahren verkörpert er den prominenten Marschall. Er sagt, er verstehe seine Darstellung als „Re-Enactment“, wolle die Figur so authentisch wie möglich spielen. Tausende Euro hat er deshalb bereits in sein Hobby gesteckt, die Jacke allein habe über 4 000 Euro gekostet. Jedes weitere Wissen führe zu größerer Verfeinerung in Darstellung und Outfit.

Beim Scharnhorstfest ist Napoleon-Darsteller Frank Samson nie allein und immer zu Pferd unterwegs. Gemeinsam statteten er und sein Gefolge auch Kaja und jenem erhaltenen Bauernhaus, heute Ney-Haus genannt, einen Besuch ab. So hieß es dort: Hier in Kaja steht der Kaiser.