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Lose oder abgepackt? Lose oder abgepackt?: So setzen sich Edeka-Azubis für umweltbewusstes Einkaufen ein

Von Meike Ruppe-Schmidt 03.02.2019, 14:00
Lisa Schmidt ist eine von 14 Azubis des Edeka-Marktes in Weißenfels.
Lisa Schmidt ist eine von 14 Azubis des Edeka-Marktes in Weißenfels. Peter Lisker

Weißenfels - Für sie ist es mehr als ein Abschlussprojekt. Eher eine Herzensangelegenheit: Vom 5. bis 7. Februar klären Celine Altenburg und Lisa Schmidt zusammen mit zwölf weiteren Azubis des Edeka-Centers im Weißenfelser Heuweg-Park die Kunden über nachhaltige Lebensmittel auf. „Mit Liebe für die Umwelt“, heißt das U21-Projekt des Unternehmens, an dem sich insgesamt 220 Edeka-Märkte in ganz Deutschland beteiligen.

Worum es geht? Während in der Politik immer kontroverser über Klima- und Umweltschutz gestritten wird, wollen die Azubis zeigen, wie jeder einzelne im Alltag umweltbewusst einkaufen kann. An dieser Stelle schon mal einige Tipps der Azubis an die Verbraucher:

Plastikmüll vermeiden:

Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Verringerung von Plastikmüll. „Das gelingt, indem man zum Beispiel bei Obst und Gemüse zu den losen, nicht abgepackten Produkten greift und diese in wiederverwendbaren Tüten, Stoffbeuteln oder Netzen transportiert“, sagt Lisa Schmidt. Außerdem können sich die Kunden im Supermarkt seit November Wurst, Käse oder Fleisch in mitgebrachten Plastikdosen einpacken lassen. „Natürlich lässt sich Plastikmüll damit nicht vollständig vermeiden“, weiß Ausbilderin Claudia Vorwerk-Laute. „Doch er wird immerhin etwas reduziert.“

Regional kaufen:

Eine weitere Möglichkeit, die Umwelt zu schonen, sei es, saisonal zu essen und regionale Erzeugnisse zu kaufen. Schmidt: „Wir werden Produkte vorstellen, die von Bauern aus der Region stammen. Bei ihnen sind die Transportwege kürzer und es entsteht entsprechend weniger Schadstoffausstoß.“ Außerdem seien die Produkte frischer und enthalten entsprechend mehr gute Inhaltsstoffe.

Gütesiegel beachten:

Außerdem klären die Azubis am Infostand über zahlreiche Siegel wie WWF, Bio und Fair Trade (für fair gehandelte Waren) auf. „Sie alle kennzeichnen nachhaltige Produkte“, sagt Altenburg. So befinde sich zum Beispiel das WWF-Logo (World Wide Fund For Nature, dt. Weltweiter Bund für Naturschutz) auf Produkten, die unter anderem hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs, der Belastung von Luft, Wasser und Boden und der biologischen Abbaubarkeit als umweltfreundlich eingestuft wurden.

Verschwendung reduzieren:

Doch nicht nur beim Einkaufen selbst, sondern auch beim Verwerten der Lebensmittel lasse sich nachhaltig handeln. „Noch immer werden viel zu viele Lebensmittel weggeworfen“, bedauert Ausbilderin Vorwerk-Laute. „Das liegt zum einen daran, dass viele das Mindesthaltbarkeitsdatum zu genau nehmen. Nur weil bei einem Jogurt die Haltbarkeit abgelaufen ist, heißt es nicht, dass er einen Tag später verdorben ist.“

Zum anderen fehle das Wissen darüber, wie man Übriggebliebenes besser verwerten kann. Azubi Schmidt: „Restbestände lassen sich gut mit dem frischen Einkauf kombinieren. Wir werden an unseren Projekttagen verschiedene Gerichte kochen, die sich gut aus Resten herstellen lassen und lecker schmecken.“ Diese dürfen die Kunden probieren und erhalten auf Wunsch auch die Rezepte zum Nachkochen.

Hat sich während der Arbeit für das Projekt auch ihr eigenes Handeln und Bewusstsein verändert?

Hat sich während der Arbeit für das Projekt auch ihr eigenes Handeln und Bewusstsein verändert? „Eigentlich wurde in meiner Familie immer schon auf die Umwelt geachtet“, erklärt Celine Altenburg. Und Lisa Schmidt glaubt: „Es liegt viel an der Erziehung, wie sehr man sich für die Umwelt interessiert.“

Wie sehr sich die Verbraucher für das Thema interessieren, dass wollen die Azubis an ihren drei Projekttagen ebenfalls mit einer kleinen Umfrage unter den Kunden herausbekommen. „Schließlich sind sie es, die am Ende entscheiden, was im Einkaufskorb landet“, sagt Ausbilderin Claudia Vorwerk-Laute. Sie ist seit 24 Jahren im Weißenfelser Edeka-Markt tätig und stellt fest: „Heutzutage achten Industrie und Handel schon mehr auf Nachhaltigkeit als früher. Doch letztlich haben es wir Verbraucher selbst in der Hand, wie nachhaltig unsere Lebensmittel hergestellt werden.“

Deshalb hofft man auf großes Interesse. Vorwerk-Laute weiß aber auch: „Die Kunden zu überzeugen, ist ein langwieriger Prozess. Wir wissen, dass wir nicht jeden erreichen. Aber wir hoffen, dass wir bei möglichst vielen Interesse wecken können. (mz)

Kunden können ihre Tupper- und andere Plastikdosen mitbringen, darin ihre Wurst einpacken und somit Müll reduzieren.
Kunden können ihre Tupper- und andere Plastikdosen mitbringen, darin ihre Wurst einpacken und somit Müll reduzieren.
Peter Lisker