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Heinrich-Schütz-Haus Heinrich-Schütz-Haus: «Clause» nimmt Gestalt an

Von bärbel schmuck 08.05.2012, 16:53

weissenfels/MZ. - Unterm Dach des sanierten Heinrich-Schütz-Hauses in der Weißenfelser Nikolaistraße 13 wirbeln seit Tagen die Handwerker. Schon längst ist das denkmalgeschützte Haus aus der Renaissancezeit baulich fertiggestellt. Jetzt fehlen nur noch die Möbel und die elektrische Ausstattung für ein ehrwürdiges Museum mit einem modernen Innenleben.

Während Rüdiger Schramm und Christian Keßler vom städtischen Bauhof im ersten Obergeschoss als Elektriker Hand anlegen, sind Schreiner der Firma Pfeiffer aus Bayern ganz oben mit dem Einbau von Schränken und den verschiedensten Vitrinen für die neue Dauerausstellung zu Leben und Werk des Komponisten Heinrich Schütz beschäftigt. Rieke Kickler und Werner Schmid gehören zu ihnen, haben für die Innenausstattung Eichenholz verarbeitet. "Am kniffligsten war der Rundum-Spiegelschrank für das Komponierstübchen, eine richtige Herausforderung für uns Möbelbauer", erklärt Rieke Kickler. "Den bauen wir aber erst in 14 Tagen ein", sagt die junge Frau. Mit ihren 20 Jahren ist sie die Jüngste unter den Handwerkern. Das Tischlern lernte sie in ihrer Heimat an der Nordsee. Nach der Ausbildung ging sie in den Nürnberger Raum, wo ihre Tante wohnt. "Ich habe mich bei der Schreinerei Pfeiffer beworben und wurde genommen", sagt sie. Möbel für ein Museum herzustellen, sei wunderbar. Einen schöneren Beruf könne sie sich nicht vorstellen.

Die Clause, wie Heinrich Schütz seine Komponierstube genannt haben soll, nimmt wie alle anderen Räume weiter Gestalt an. Das muss auch so sein, denn am Sonnabend wollen der Architekt Bernd Dombrowski aus Dessau und Stephan Kujas, Mitarbeiter für Denkmal schutz in der Stadtverwaltung Weißenfels, Besucher durch das Haus führen.

Die Sonderführungen, einmal um 11 und dann noch einmal um 14 Uhr, sind der Auftakt zur Musikwoche, die ihre elfte Auflage erlebt. Dazu hat der Verein, Träger des Schützhauses, bekannte Gastmusiker, Chöre und Ensembles von hier eingeladen. Unter dem Motto "Hochzeit von Himmel und Erde" ist die Musikwoche ein Beitrag zum Themenjahr 2012 "Reformation und Musik" der Lutherdekade. Darüber informiert Musikwissenschaftlerin Antje Riewe vom Verein, die das bis zum 20. Mai laufende Programm mit fünf Konzerten und einer literarisch musikalischen Veranstaltung an verschiedenen Orten zusammengestellt hat.