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Gülle stinkt weiter auf Feldern

Von Holger Zimmer 12.10.2007, 17:36

Reichardtswerben/MZ. - Dass es ohne Geruchsbelästigungen abgehen werde, wurde nun bezweifelt. Während sich Uwe Plessney (CDU-Mandat) der Stimme enthielt, sprach sich Horst Suski (PDS-Mandat) für den Bau aus. Er argumentierte, dass es schlimmer sei, wenn die Gülle weiter wie bisher ausgefahren werde und stinke. Nach der Beschlussfassung wetterte Suski: "Armes Reichardtswerben. Wenn die Milchviehanlage auch noch schließt, haben wir nichts mehr."

Die nämlich besitzt kein Güllemanagement, sagte Ernst-August Mohr, dessen Firma die Biogasanlage projektieren will. Würde nicht gebaut, müsse die Gülle wie bisher auf die Felder gebracht werden. Und täglich fallen immerhin 45 Tonnen an.

Bereits im Vorfeld habe es Absprachen mit dem Chef der Agrargenossenschaft Burgwerben sowohl über die Lieferung von 25 000 und mehr Tonnen Mais, die für die Vergärung notwendig gewesen wären, als auch über die Zwischenlagerung des übrig gebliebenen so genannten Fugats gegeben. Das hätte dann als geruchloser Dünger ausgefahren werden können. Auf Anfrage sprach Mohr von drei Arbeitsplätzen im Zusammenhang mit der Biogasanlage. Mehr wären es bei einer Anlage für Bioäthanol gewesen, die hier ebenfalls entstehen sollte. Gebraucht werde es zur Zumischung zu Biokraftstoff. Lohnenswert sei eine solche Investition aber erst, wenn die Getreidepreise wieder sinken. Außerdem interessierte die Räte, ob die Gemeinde von Gewerbesteuern profitiere. Der Firmenchef betonte, dass das Sache eines städtebaulichen Vertrages sei und eine Betreibergesellschaft hier ansässig sein müsse.

Auf die Feststellung des Bürgermeisters, dass nach der Ablehnung ein Bau nur hinter der Milchviehanlage in Richtung Autobahn in Frage käme, sagte Mohr: "Dafür müssen Sie aber den Flächennutzungsplan ändern." Das sei kurzfristig unmöglich. Mit Blick auf die Arbeitsplätze der Milchviehanlage nannte er die Entscheidung des Rates kurzsichtig. Es gebe allerdings eine Alternative in Nessa und ein Angebot aus Großkorbetha.