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Getränke aus Weißenfels Getränke aus Weißenfels: Ran an die Pulle

Von Petra Wozny 16.07.2013, 11:50

Leissling/MZ - Frische Biomilch, trockener Sekt oder Mineralwasser mit und ohne Sprudel - der Burgenlandkreis ist stolz auf die Produkte, die in der Region hergestellt werden, kommen sie doch ob ihrer Qualität an und erzielen auf Messen als „Leckermäulchen“, Saale-Unstrut-Weine und Leisslinger Mineralbrunnen Diplome und Zertifikate. Auf ihrer Sommertour 2013 waren Vertreter der bündnisgrünen Fraktion des Landtages von Sachsen-Anhalt unter dem Motto „Regional, bio lecker“ auch zwischen Freyburg und Weißenfels unterwegs. „Wir wollen erfahren, wie artgerecht Tiere gehalten und der Bioanbau gesteigert werden. Wie gelingt Unternehmen der Dreh, weg von der Masse hin zur Qualität?“, erklärte Fraktionsvorsitzende Claudia Dalbert das Ziel der Reise. Dies vorweg. Den Unternehmen im Burgenlandkreis gab sie nach der Visite gute Noten.

Eine der Stationen: die Leisslinger Mineralbrunnen GmbH. „Rund 2,5 Milliarden Flaschen werden in der MEG pro Jahr abgefüllt. In Leißling sind es zirka 850 Millionen Flaschen mit Mineralwasser und Süßgetränken. Der Firmen-Umsatz liegt bei 400 Millionen Euro und steigt stetig“, beschreibt Geschäftsführer Thomas Schwind die wirtschaftliche Lage, die auch in Krisenzeiten deutlich positiv ausfiel. Man zähle zwischenzeitlich zum zweitgrößten Getränkeproduzenten Deutschlands. Der Erfolg beflügelt die MEG, die Flasche zu schlanken. In den letzten fünf Jahren wurde daran getüftelt, sie griffiger und leichter zu machen, ohne dass daraus ein „Schlaffbeutel“ wird, wie Geschäftsführer Schwind betont. Durch den Einbau einer stabilen Griffmulde halte sie sich heute auch bei 1,5 Litern Inhalt gut. Betrug ihr Leergewicht vor fünf Jahren 38 Gramm, so sind es heute knapp 26 Gramm. 12 000 Tonnen Material können durch diese Reduzierung an PET eingespart werden. Dies entspreche, so belegen Angaben, 26 Millionen Litern Rohöl, die nicht gebraucht wurden.

Unternehmen ist stolz auf geschlossene Wertstoffkette

Besonders stolz ist MEG darauf, dass es das Unternehmen geschafft hat, die Wertstoffkette in sich zu schließen. Herstellen, Befüllen, Recyceln, wieder Herstellen - alles liege in einer Hand. Jede in Leißling befüllte Flasche sei zu rund 55 Prozent aus Regranulat, das heißt aus geschredderten und wiederaufbereiteten alten Wasserflaschen, Denn alle über den Discounter Lidl zurückgeführten Flaschen werden nach einem Recycelprozess wieder in Leißling befüllt. Die neuen Rohlinge werden im benachbarten Saalekreis, in Roßbach, produziert. Jedes Jahr verlassen etwa 2,5 Milliarden Preforms , so heißen die Rohlinge, die direkt vor dem Befüllen unter Druck und Temperatur innerhalb von Sekundenbruchteilen sozusagen aufgeblasen werden. „Damit sind wir deutschlandweit führend, wissen aber auch, dass da noch mehr drin ist“, betont Projektmanager Fabian Neumann.

Umweltbewusstsein zeigt der Getränkehersteller auch hinsichtlich der Minimierung der Transportwege. „Wir produzieren vorrangig im Osten, der Hauptbedarf unserer Produkte, die an die derzeit 3 300 Lidl-Märkte ausgeliefert werden, liegt jedoch im Westen“, bilanziert Schwind. Durch die Inbetriebnahme eines neuen Werkes in Wörth werden sich die Kilometerleistungen der Lkw pro Tag um 44 Prozent reduzieren.