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Galerie lebt von Geländer und Bögen

Von BÄRBEL SCHMUCK 18.08.2009, 17:26

WEISSENFELS/MZ. - Männer der einheimischen Firma Asdach wechseln im Dachstuhlbereich Sparren aus oder nehmen Rückschnitte von marodem Holz vor und ergänzen dieses durch neues. Parallel zu diesen Baumaßnahmen sind Maurer wie Rudi Felker und Rüdiger Helzel von der Firma Bausanierung und Innenausbau Christian Fuchs aus Taucha beim Verputzarbeiten.

Baubeginn für die umfassende Sanierung des Gebäudes mit einem Kostenaufwand von insgesamt 820 000 Euro, davon 475 000 Euro vom Bund sowie Fördermitteln vom Land Sachsen-Anhalt und Eigenmitteln der Stadt, war im November 2008, erinnert Peter Zimmermann vom Fachbereich Technische Dienste in der Stadtverwaltung. Zunächst mussten die Fundamente des um 1900 erbauten Hauses stabilisiert werden, erläutert der zuständige Bauingenieur. Er verweist auf Bruchstellen, die durch Betonfundamente ersetzt werden mussten. Die Trockenlegung des Mauerwerks und die Bauwerksabdichtung folgten. Ein Teil galt es neu zu mauern, weil in dem über hundert Jahre alten Denkmal mehrere Umbauten erfolgt seien. "Der Schwammbefall in diesem Objekt hielt sich zum Glück in Grenzen, er wurde an drei Stellen im ersten Obergeschoss des Hauses festgestellt und inzwischen behoben", sagt der Mitarbeiter aus dem Sachgebiet Hochbau.

Zwei Drittel der Fenster sind mittlerweile von Mitarbeitern der Leipziger Holz-Glasbau-Gesellschaft neu eingebaut worden. Insgesamt geben sich auf der Baustelle gut 25 Handwerksunternehmen nach und nach die Klinke in die Hand. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um mittelständische Betriebe aus der Region. Ende des Monats soll der Innenausbau beginnen, kündigt Zimmermann an. Dann erhalten auch das Treppengeländer, die Torbögen und Kapitelle aus Gips, die als typische Galerie im Flur dem Haus seinen Namen gaben, eine Verjüngungskur. Jedes Schmuckelement soll erhalten bleiben und in alter Schönheit erstrahlen. Bis zum Jahresende soll das Gros für ein neues Innenleben geschafft sein. Erneuert werden Heizung und Lüftung, Sanitärbereich, Elektrik und Fußböden. Das Haus, in das sich Vereine einmieten können, wird behindertengerecht saniert und mit einem Fahrstuhl ausgestattet.

Voraussichtlich im Februar des nächsten Jahres will die Stadt als Eigentümerin das Denkmal übergeben. Mit mehreren Vereinen, die hier Räume nutzen möchten, ist die Kommune im Gespräch. Interesse haben bisher unter anderem der Mieterbund Naumburg und der Weißenfelser Frauenhausverein bekundet. Darüber informiert Kulturmanager Robert Brückner.