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Eklat bei Montagsdemo in Weißenfels Eklat bei Montagsdemo in Weißenfels: Zwirnmann schreit Thielitz an

Von Birger zentner 23.06.2014, 20:51
Bei der Montagsdemo in Weißenfels wurde Gernot Thielitz von Monika Zwirnmann angeschrien.
Bei der Montagsdemo in Weißenfels wurde Gernot Thielitz von Monika Zwirnmann angeschrien. Archiv/MZ Lizenz

Weissenfels/MZ - Zu einem handfesten Knatsch ist es am Montagabend auf dem Weißenfelser Markt bei der Montagsdemo der Bürgerinitiative (BI) für gerechte Abwasserabgaben gekommen. Als Vorstandsmitglied Gernot Thielitz eine Erklärung abgeben wollte, warum er nicht mehr im Vorstand der BI mitarbeiten will, hat ihm Monika Zwirnmann, ebenfalls Vorstandsmitglied, das Mikrofon aus der Hand gerissen und ihn mit hochrotem Kopf angeschrien. Er solle hier keine schmutzige Wäsche waschen, Differenzen solle man intern klären. Beide sind im übrigen auch für die Wählervereinigung Bündnis für Gerechtigkeit in den Stadtrat gewählt worden.

Die Bürgerinitiative für sozial gerechte Abwasserabgaben wird künftig nur noch aller zwei Wochen zur Montagskundgebung aufrufen. Die Nächste findet nach den Worten von Vorstandsmitglied Monika Zwirnmann am 7. Juli statt und danach erst wieder nach der Sommerpause. Vor allem durch die künftige Arbeit im Stadtrat schaffe man es nicht mehr, die Kundgebungen auf dem Weißenfelser Markt für jeden Montag vorzubereiten, erklärte Zwirnmann. Die rund 100 Kundgebungsteilnehmer reagierten mit Verständnis. (ze)

Die Art und Weise von Zwirnmann wurde anschließend von Kundgebungsteilnehmern heftig kritisiert. Das habe Zwirnmann Minuspunkte eingebracht, sagte eine Frau. Damit könne sie leben, antwortete Zwirnmann sinngemäß.

Differenzen mit Bündnis

Hintergrund ist, dass es zu Differenzen bei der Vorbereitung einer Beratung zwischen dem Bündnis und der Bürgerinitiative gekommen war. Da Heidelinde Penndorf, eine der Initiatorinnen der BI und der Montagskundgebungen, aus dem Bündnis ausgetreten sei, wolle er auch keine Einmischung von ihr mehr haben, machte Thielitz in seiner Austrittserklärung deutlich, die er der MZ übergab.

Penndorf war ursprünglich für das Bündnis zur Stadtratswahl angetreten und auch gewählt worden. Wegen einer Arbeitsstelle werde sie das Mandat nicht antreten. Ihr künftiger Arbeitgeber habe ihr untersagt, in politischen Gremien wie Stadtrat oder Landtag mitzuarbeiten, weil er Interessenkonflikte fürchte, erklärte Penndorf am Montag. Dennoch bleibe sie für die BI aktiv und auch in deren Vorstand. Thielitz habe das nicht auseinanderhalten können.

Appell zu Kritikverträglichkeit

Wolfgang Gotthelf, ebenfalls für das Bündnis in den Stadtrat gewählt, stützte dagegen die Aussage von Thielitz, versuchte aber dennoch, die Wogen einigermaßen zu glätten. Er machte aber auch unmissverständlich deutlich, dass er Versuche der Einflussnahme der BI auf die Stadträte vom Bündnis für Gerechtigkeit nicht akzeptieren werde. Dessen Vorsitzender Dietrich Büsching stellte dann im Hinblick auf die Szene zwischen Zwirnmann und Thielitz noch einmal klar, dass der Anspruch „öffentlich, ehrlich und transparent“ für das Bündnis gelte. Da müsse man auch mal Kritik ertragen.