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Ein Riesengaudi Ein Riesengaudi: Pfarrer in Lützen bäckt Riesen-Pizza auf ehemaliger Brandschutztür

Von Holger Zimmer 06.08.2019, 05:00
Die Pizza von Pfarrer Armin Pra ist bei den Mitgliedern der Kinder-Feuerwehr heiß begehrt.
Die Pizza von Pfarrer Armin Pra ist bei den Mitgliedern der Kinder-Feuerwehr heiß begehrt. Holger Zimmer

Grossgörschen - Großgörschen hat mit Wittenberg gleichgezogen: In beiden Orten ist die größte Pizza Sachsen-Anhalts gebacken worden. Das zumindest sagt Pfarrer Armin Pra am Freitagabend, der erst in der Elbestadt tätig war und nun in Lützen sein Amt ausübt. Gebacken wurde der Leckerbissen auf einer ehemaligen Brandschutztür. Würde man die Pizza in Stücke von zehn mal zehn Zentimetern aufschneiden, könnte man sie an 200 Leute verteilen.

Riesen-Pizza: Fünf Kilogramm Mehl hergestellten Teig mit Salami, Schinken, Käse und Paprika

Der Mittfünfziger erzählt, dass die Tür in Darmstadt-Eberstadt mal bei der Jugendarbeit eine Rolle gespielt habe. Aber so richtig wollte es mit dem Backen einer Delikatesse nicht klappen. Auch er habe üben müssen und „die Hühner haben sich damals über die misslungenen Versuche gefreut“. Doch inzwischen klappt das Ganze perfekt. Die Platte wird auf vier Metallstützen platziert, darunter ein Holzfeuer angezündet und das so abgelöscht, dass die Glut die richtige Backhitze erzeugt.

Die 14 Mitglieder der Kinderfeuerwehr samt einiger Neugieriger konnten den aus fünf Kilogramm Mehl hergestellten Teig mit Salami, Schinken, Käse und Paprika belegen und mit Ketchup würzen. Nach knapp einer Stunde war die Pizza fertig. Und sie hat augenscheinlich allen gemundet, „auch wenn die Italiener sagen, dass man Pizza mit Unterhitze nicht backen kann“, wie Pra betont. Und er fügt hinzu, dass er die Riesen-Pizza eigentlich schon längst in der Lützener Region backen wollte, auch weil das immer ein Riesengaudi ist. Sogar nach Polen habe er die große „Herdplatte“ schon mal problemlos mitnehmen können.

Nicht die letzte Riesen-Pizza für den Pfarrer

Allerdings hatte er sie vor fünf Jahren, als er die Lützener Pfarrstelle übernommen hat, bei einem Bekannten in Wittenberg untergestellt. Seitdem habe er die Abholung immer wieder hinausgeschoben, nun aber Nägel mit Köpfen gemacht. Und der Mann, der betont, dass er auch gern mal in der Küche steht, sagt, dass es nicht die letzte Riesen-Pizza gewesen sein soll, die er herstellt. Denn ganz in der Nähe der Großgörschener Feuerwehr, die demnächst einen Neubau bekommt, will er das Spektakel im Kindergarten wiederholen. Auch anderswo könnte er sich das vorstellen.

Übrigens war es für die Mädchen und Jungen ein doppeltes Vergnügen. Denn neben dem Pizza-Schmaus wurden ihnen Spiele geboten. Und schon jetzt freuen sie sich aufs kommende Wochenende, wenn ihnen beim Sommerfest der Hüpfburg-Bus zur Verfügung steht, wie Bianka Remler betont. Die 34-Jährige, die als Betriebswirtin arbeitet und mit ihrer Familie in Kaja lebt, kümmert sich mit fünf anderen Betreuern um die Kinderwehr. Die war Ende 2017 gemeinsam mit den Starsiedelern gegründet worden, doch aufgrund der Anzahl der Mädchen und Jungen werde nun in jedem Ort eigene Nachwuchsarbeit betrieben.

Dabei profitiere man auch vom SV Scharnhorst Großgörschen und dieser im umgekehrten Fall ebenso von der Wehr. Frau Remler berichtet, dass man bei Turnieren präsent war. Da habe man die Kinder, die gerade nicht ans runde Leder traten, im Stationsbetrieb beschäftigt. Inzwischen sind junge Fußballer bei der Kinderwehr und deren Mitglieder beim Sportverein aktiv. Deshalb würden sogar mal Dienste oder Spiele verlegt. Und auch mit dem Förderverein der Kindertagesstätte arbeite man zusammen.

Der zehnjährige Elias Schmadtke hat beim Fertigstellen der Pizza geholfen, Wurst auf dem Teig verteilt und alles mit Ketchup garniert. Auch daheim hilft er der Mutter in der Küche beim Kochen. Zur Jugendwehr ist er gekommen, weil ihn ein Kumpel gefragt hat, ob er nicht mitmachen möchte. Spaß mache es auf alle Fälle, sagt der Junge. Und wenn sich herumspricht, dass es sogar Riesen-Pizza gibt, wird der Zulauf vielleicht noch größer und Pfarrer Pra muss nochmals kommen. (mz)