Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: Winter adé aus voller Kehle

Hohenmölsen/MZ. - Winter adé, der Frühling hat sich eingestellt. Richtig, meinten rund 160 Zuhörer, die am Sonnabend im großen Saal des "Lindenhofes" von Hohenmölsen ein buntes Frühlingskonzert erlebten. Der Hohenmölsener Stadtchor "Lyra" und die Tauchaer Chorgemeinschaft "Frohsinn" hatten traditionell dazu eingeladen.

Seit einem Vierteljahr hatten sich die Hohenmölsener auf dieses mit viel Liebe zusammengestellte Konzert vorbereitet. 24 Mitglieder zählt das Ensemble, das im kommenden Jahr das 30. Jubiläum feiert. So beschwingt wie die Frühlingslieder im Programm ist jedoch die Stimmung beim Vereinsvorsitzenden Günter Penndorf nicht. "Wir sind leider ein Seniorenchor geworden. Ich vermute, dass wir uns nach unserem Jubiläum 2013 schrittweise zurückziehen werden. Der Nachwuchs fehlt einfach", schildert der 76-Jährige. Das Durchschnittsalter der Lyra-Sänger liege bei 68 Jahren - drei seien über 80 Jahre. "Wir haben wahrscheinlich verpasst, uns die Jugend ranzuziehen", meint auch Gründungsmitglied Heidrun Wagner mit einem Blick auf die Chorgemeinschaft in Taucha. "Hier liegt das Durchschnittsalter bei etwa 50 Jahren", schildert Axel Markmann, der musikalischer Leiter beider Chöre ist. Aber auch in Taucha fehlen junge Sänger, bemerkt er. Die Zuhörer des Frühlingskonzerts erlebten Nachwuchs dann doch: Sechs Schüler der Musikschule, Außenstelle Hohenmölsen, zeigten, was sie musikalisch an ihren Keyboards drauf haben. Darunter Nils Köhler aus Teuchern, der sogar im Nachwuchsorchester der Naumburger Harmonisten spielt. In Hohenmölsen hatte der Elfjährige seinen ersten Soloauftritt, war tierisch aufgeregt und dann sehr glücklich über den Applaus.

Der kam unter anderem von Elfriede Schmidt und Renate Fröhlich. "Wir kommen seit Jahren zu den Konzerten der Lyra und sind begeistert. Der Chor versteht es im Ensemble mit den Tauchaern sehr gut, das Publikum zu integrieren. Wir lassen uns gern zum Mitsingen verleiten", meinte Elfiede Schmidt aus Nessa. "Ich finde es schön, wenn es noch Chöre gibt, die wirklich Volksgut pflegen und Lieder aufführen, die man kennt und mitträllern kann", hakt Renate Fröhlich ein. "Für uns ist das Frühlingskonzert ein Familientreffen", schildert Anett Kretzschmar, die im Mandolinenorchester von Hohenmölsen spielt. Im Chor singen ihre Mutter sowie zwei Tanten und ein Onkel. "Respekt vor der Sangesarbeit. Ich möchte die Konzerte nicht missen", sagt sie nach der musikalischen Veranstaltung unter Beifall.

Der Stadtchor Lyra probt jeden Montag ab 18.45 Uhr im Hohenmölsener "Lindenhof", ie Tauchaer Chorgemeinschaft "Frohsinn" donnerstags ab 19.45 Uhr im Volkshaus.