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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Im Ringreiten gibt es bald eine starke Konkurrenz

Von HEIKE RIEDEL 31.10.2010, 14:46

LÜTZEN/MZ. - "Wir werden den Michlitzern bald eine starke Konkurrenz bieten", fasst Cindy Hendrich mit einem schelmischen Blick für sich die Bedeutung der Versammlung am Sonnabend in Schweßwitz zusammen. Sie und elf weitere Freunde des Reitsports haben da auf dem Bauernhof Grüne Aue 1 den Reit- und Freizeitverein Grüne Aue gegründet. Nicht auf Pferdedressur und Turnierreiten legen die Vereinsmitglieder großen Wert, sondern sie stellen Freizeitreiten für Kinder und die Bewahrung ländlicher Traditionen vornan. Und eine dieser Traditionen in der Region ist das Ringreiten. Alljährlich wird es zum Beispiel im Nachbarort Michlitz, der wie Schweßwitz zu Lützen gehört, ausgetragen.

Schon seit drei Jahren haben Anja Hartert und Ronny Benndorf aus Markwerben ihr Deutsches Sportpferd Donaufee auf dem Hof von Andreas und Kerstin Kunze stehen. "Hier finden wir nahezu ideale Bedingungen. Die Tiere sind meist auf der Koppel und wenn Anja von der Arbeit in Leipzig kommt, kann sie sich jederzeit um Donaufee kümmern", sagt Ronny Benndorf. Die Koppel liege ruhig und in einer zu Ausritten geradezu einladenden Umgebung. Aus ihm, der eigentlich Fußballer ist, sei hier auch ein Pferdefan geworden.

Deswegen wohl war er es, der den entscheidenden Anstoß für die Vereinsgründung gegeben hat. "Da können wir uns als Gemeinschaft besser nach außen präsentieren", meint er. Um an Pferdesportveranstaltungen teilzunehmen, wie es Anja einmal möchte, sei es sogar nötig, einem Verein anzugehören. Nützlich könne das auch sein, um selbst Veranstaltungen zu organisieren, Fördermittel zu beantragen und Sponsoring zu betreiben.

Ronny Benndorf hat die Gemeinschaft als Kassenprüfer in den Vorstand gewählt. Andreas Kunze ist Vereinsvorsitzender, Grit Deibicht seine Stellvertreterin.

Angefangen hat eigentlich alles vor 13 Jahren, als Kunzes Kinder ihre Liebe für Pferde entdeckten und nach Anfangsjahren auf dem Reiterhof Rippachtal auch zu Hause Pferde haben wollten. Ein Reitponny und ein Sportpferd holten sich Kunzes auf ihren Hof. Daraus wurde schließlich eine eigene Zucht. Zeitweise standen fünf eigene Pferde in den Ställen. Jetzt sind es zwei. Vier sind von anderen Eigentümern in Pension.

So zum Beispiel Luna von Grit Deibicht. Mit ihrem "Rassemix-Tier", einem schwereren Warmblut, bietet sie Reittherapie an, arbeitet vor allem mit Kindern, um soziale Hemmnisse zu überwinden. Paula Große zum Beispiel muss bereits mit fünf Jahren den Tod ihrer Mutter überwinden. Die zehnjährige Jenny Franke soll Selbstvertrauen gewinnen, das ihr Krankheiten genommen haben. "Ich freue mich, wie glücklich und stolz ich Jenny hier oft erlebe", resümiert die Mutter erste Erfolge, die aus dem Umgang mit Luna erwachsen. Auch das Striegeln und Bürsten des Tieres gehört dazu.

Nicht nur auf das Reiten kommt es dem Verein an. Er möchte mit den Tieren einen Teil des Landlebens bewahren, wozu auch die Arbeit im Stall gehört. Die Kinder sollen dabei lernen, Verantwortung zu übernehmen, sich um ein anderes Wesen zu kümmern.

Wer Kontakt sucht, hat sonnabends in Schweßwitz, Grüne Aue 1, Gelegenheit dafür oder über Telefon 034444 / 2 25 96.