1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: Holzmann schwärmt für Melusine

Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Holzmann schwärmt für Melusine

Von BÄRBEL SCHMUCK 21.07.2010, 19:14

WEISSENFELS/MZ. - Das Bearbeiten von Holz ist ihm in die Wiege gelegt worden. Seine Leidenschaft, das Schnitzen, übt Friedrich Lippold, dessen Großeltern das Stellmacherhandwerk beherrschten, seit Jahrzehnten aus. Sein Hobby hat er sich bis ins hohe Alter bewahrt. Jetzt hat der 82-jährige Weißenfelser einen Teil seiner Arbeiten mit Texten und Fotos in einem Buch zusammengestellt.

Unter dem Titel "Geschnitzte Heiterkeit" sind die liebenswerten Arbeiten als Dokumentation in der Seumebuchhandlung von Lippolds Heimatstadt erhältlich. "Ich habe uralten Humor und ewig junge Liebe in trockenem Holz wiederbelebt", erläutert der ehemalige Bauingenieur aus den Leuna-Werken mit einem verschmitzten Lächeln. "Erst mit dem Eintritt ins Rentenalter erschien mir das Schnitzen wie Ferien oder Urlaub", bemerkt der rüstige Senior. Seine Plastiken heißen unter anderem "Der erste Kuss", "Das letzte Wort", "Kommt Sie?" und "Mich freut's auch".

Der Hobby-Schnitzer schuf in all den Jahren etwa hundert Figuren, zu denen der Eselreiter ebenso wie die Neuberin und verschiedene Musikanten vom Flötenbläser über den armen Spielmann bis zum Gitarrenspieler gehören. Das liebste Stück seiner hölzernen Sammlung ist die schöne Melusine von Hohenmölsen. "Wahrscheinlich auch wegen ihrer faszinierenden Geschichte, die der Hohenmölsener Lehrer Hans Zeutschel 1926 aufgeschrieben hat", begründet Friedrich Lippold seine Begeisterung.

Geht es um Holz sowie um Geschichte der Stadt Weißenfels und ihrer Umgebung, dann fühlt sich einer wie Friedrich Lippold in seinem Element. Das halte jung und fit, ist er sich sicher. Auch das Zeitunglesen gehöre zu seinen täglichen Bedürfnissen. "Ich bin bestimmt einer ihrer langjährigsten und ältesten Leser", sagt er lächelnd während des MZ-Gesprächs.

Am häufigsten hat der Rentner bisher das Holz des Walnuss-Baums verarbeitet. Weil es Seele hat und über eine besondere Maserung verfügt, weiß der Schnitzer. Seine Kinder und Enkel beschenkt und beglückt Friedrich Lippold zu bestimmten Anlässen mit seinen liebenswerten Kunstwerken, von denen er bereits einige in Ausstellungen in Weißenfels, Lützen und Hohenmölsen zeigte.