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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Bildung von Seniorenbeiräten nicht machbar?

Von Klaus-Dieter Kunick 26.11.2013, 08:03
Der Seniorenbeirat Burgenlandkreis.
Der Seniorenbeirat Burgenlandkreis. Torsten Biel/Archiv Lizenz

Naumburg/MZ - Innerlich mag Ria Theil gekocht haben, äußerlich hingegen führte sie die jüngste Sitzung des Seniorenbeirates Burgenlandkreis in der Kreisverwaltung in Naumburg lächelnd über die Bühne. Ihr Gemütszustand dürfte auf das Fehlen von Mitgliedern von Kreistagsfraktionen und von Kommunen zurückzuführen gewesen sein, die noch keinen Seniorenbeirat gegründet haben. Die Liste dieser unentschuldigt fehlenden Vertreter von Kommunen ist kurz: Jana Grandi (CDU), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Unstruttal, und Dirk Könnecke (parteilos), der Bürgermeister von Lützen.

Und auch von den eingeladenen Kreistagsfraktionen glänzten einige durch Abwesenheit: Die SPD und die Grünen. „Die SPD fehlt grundsätzlich, das ist eine Frechheit“ - spätestens jetzt war es mit der Gemütlichkeit bei Ria Theil vorbei. „Alle sind rechtzeitig im September eingeladen worden“, wetterte sie. Dies sei eine Missachtung des Seniorenbeirates.

Das Grundübel sieht Ria Theil darin, dass viele Entscheidungsträger in den Kommunen nicht in dem Maße begreifen, worauf es in der Seniorenarbeit ankommt. Es liege viel im Argen im Umgang mit Senioren, wobei sie unter anderem das Schaffen von seniorengerechtem Wohnraum ansprach, die Pflege von Menschen in den eigenen vier Wänden oder auch die Nachbarschaftshilfe. „Es geht uns nicht darum, um jeden Preis ein Gremium zu installieren, das Ganze soll etwas bewirken.“ Eine Verwaltung könne das nicht leisten, sich um Ältere zu kümmern, das müsse ein Beirat in die Hände nehmen.

Manuela Hartung (SPD), die Verbandsgemeindebürgermeisterin der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst hatte sich auf den Weg zur Sitzung gemacht. Sie berichtete, dass die Arbeitszeit eines Mitarbeiters der Verwaltung um fünf Stunden angehoben wurde und er in dieser Zeit die ehrenamtlich tätigen Beiräte in den einzelnen Gemeinden in der Seniorenarbeit unterstützen soll.

Jana Grandi ließ sich für die Sitzung des Beirates in Naumburg entschuldigen, doch auf Nachfrage der MZ zeigte sie sich grantig: „Ich weiß, das ist das Hobby von Ria Theil. Sie müsste sich aber auch selber mal bei uns dahinterklemmen und nicht bloß Forderungen aufmachen.“ Nach wie vor gebe es in der Bevölkerung ihrer Region kaum Interesse an einem Beirat. Man habe dessen Bildung im Amtsblatt veröffentlicht und in den Sitzungen der Gemeinderäte thematisiert. Doch die Rückmeldungen seien gering gewesen. 2014 stehen Verbandsgemeindewahlen an. Dann werde noch einmal abgeklopft, ob man einen Vorstoß unternehme oder nicht. Derzeit werde das Thema jedenfalls nicht forciert.

Lützens Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) meinte, dass es dieses Jahr mit einem Seniorenbeirat gar nichts mehr werde, vielleicht 2014. Bis jetzt seien außerdem noch keine Bürger mit der Bitte wegen Gründung eines solchen Beirates an ihn herangetreten.