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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Alle für eine

Von MATTHIAS VOSS 15.11.2011, 19:18

LANGENDORF/MZ. - "Wenn es bei uns im Dorf nicht so einen großen Zusammenhalt gäbe und wir uns nicht alle gegenseitig unterstützen würden, hätte es niemals diesen Erfolg für uns gegeben", sagte Antje Schmidt, Leiterin der Kindertagesstätte Mischka in Langendorf, anlässlich der Würdigung durch das Sozialministerium am Dienstagnachmittag auf der Kegelbahn des SV Grün-Weiß.

Veröffentlichung im Kalender

Denn die Bewerbung von Schmidt für den Wettbewerb "Kita vital - im Ort Zuhause" war erfolgreich. Unter über 80 Kitas des Landes wurde Mischka als einer von Zwölf ausgewählt. "Die Langendorfer Bewerbung war einmalig in Sachsen-Anhalt, denn Kegeln hatte keiner im Programm", so Werner Theisen, Abteilungsleiter Familie im Magdeburger Sozialministerium.

Damit erscheinen die Langendorfer auf alle Fälle in einem Wettbewerbskalender, ob es für einen der ersten Plätze reichen wird, stehe aber erst im neuen Jahr fest. Dann würde es nochmal 1 000 oder 500 Euro geben. "Im Kalender zu erscheinen ist schon toll, alles andere wäre ein Extra", ist Antje Schmidt froh über das Erreichte. Doch um dieses Extra ging es am Dienstag. Rund 100 Kinder aus dem Hort der Kindertagesstätte kegelten vor den Augen der Ministeriumsvertreter, die über die endgültigen Plätze entscheiden. Diese konnten hautnah miterleben, wie der Zusammenhalt in Langendorf funktioniert. Denn Schmidt wurde von einer großen Anzahl Kegler des SV Grün-Weiß tatkräftig unterstützt.

"In der Bewerbung habe ich aber auch die tolle Zusammenarbeit mit der freiwilligen Feuerwehr, dem Schützen- oder dem Karnevalsverein unterstrichen", erklärte die Leiterin von Mischka und sprach damit gemeinsame Brandschutzprojekte und Festumzüge an. Aber es gehe auch umgekehrt. "Bei der Gründung der Kinderturngruppe vom Sportverein haben wir die Festveranstaltung mit organisiert und durchgeführt", so Antje Schmidt.

Guter Kontakt zu Weißenfels

Aber diese Zusammenarbeit geht mittlerweile über die Ortsgrenzen von Langendorf hinaus. So gab es schon vor der Gebietsreform einen regen Kontakt mit dem Weißenfelser Schachklub Roland und auch die Nutzung der Kegelbahn, die mindestens zweimal im Jahr besucht werde, ist nach wie vor kostenfrei für die Kita Mischka. "Der Kontakt zur Stadt Weißenfels ist richtig gut, dieses Jahr wurde ein Gruppenraum grundhaft erneuert", ist Schmidt derzeit wunschlos glücklich, was bauliche Maßnahmen beträfe. Weißenfelser Eltern, vor allem aus der Südstadt, wissen schon seit Jahren die Grundschule und den Hort in Langendorf zu schätzen und schicken zahlreich ihre Kindern in die Einrichtung.

"In einer Stadt gibt es wohl diesen Zusammenhalt nicht, den wir hier in Langendorf haben", spekuliert Schmidt und spricht aber auch besondere pädagogische Maßnahmen an. So wurde Mischka jetzt von der IHK mit einer Ehrenplakette "Haus der kleinen Forscher" wegen ihrer Experimentierfreude im Kindergarten ausgezeichnet. Aber die Grundphilosophie besteht auch für den Hort. "In diesem Bereich haben wir Projekttage oder eine eine kleine Forscherecke, wo sich die Kinder Insekten unter einem Mikroskop anschauen können", erklärt Schmidt.

Bei dem Kegelturnier siegten die Langendorfer Konrad Lau (1. Klasse) und Annelie Georg (3. Klasse) sowie Paul Haude (2. Klasse) und Franziska Tannewitz (4. Klasse) aus Weißenfels-Süd.