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Ausstellung Ausstellung: Fotografen-Ehepaar zeigt Bilder aus über 90 Ländern der Welt

Von Carmen Busch 08.10.2016, 13:00
Der Cotopaxi zeigt sich endlich ohne Wolken.
Der Cotopaxi zeigt sich endlich ohne Wolken. Michael Thomé

Weißenfels - Wo sie überall waren, das wissen das Fotografenehepaar Gaby und Gerhard Hafenrichter sehr gut. Ihre Reisen führten sie um den gesamten Erdball. In der Arktis haben sie Eisbären fotografiert, sind auf Kamelen durch die Weiße Wüste in Ägypten geritten oder sind von einem irakischen Sender im Iran interviewt worden. Das Ehepaar Hafenrichter hat viel von seinen Reisen zu berichten. Eine Auswahl ihrer Bilder und mitgebrachten Souvenirs ist seit Anfang Oktober im Weißenfelser Museum Schloss Neu-Augustusburg zu sehen. „Auf Schusters Rappen durch die Welt“ heißt die neue Schau, die bis zum Frühling 2017 in den Räumen des Museums verbleiben wird.

Unbearbeitete Fotos

„650 Bilder haben wir für Ausstellungen vorbereitet. Wie viele Fotos wir wirklich Zuhause haben, kann ich gar nicht benennen“, erzählt Gerhard Hafenrichter lächelnd. Die beiden haben gemeinsam die Arktis, die Antarktis sowie 90 weitere Länder besucht und jede Menge zu berichten. „Wir planen unsere Reisen sehr genau. Und oft haben wir uns ganz genau informiert, wann die Sonne das schönste Licht auf ein Tal oder See wirft“, berichtet der Berliner, der seit 1952 als Hobby fotografiert.

Da sie sich der dokumentarischen Fotografie verschrieben haben, werden die Fotos weder nachbearbeitet, noch gestellt. „Und wenn es regnet, dann regnet es eben. Aber so behalten einige Bilder eine gewisse Mystik“, erzählt der studierte Sportlehrer, dessen erste gemeinsame Fernreise mit seiner Partnerin nach Kuba führte.

Sie wollen die Schönheit der Erde zeigen

Die Hafenrichters sind nicht nur leidenschaftliche Fotografen, sondern versuchen auch eine Botschaft mit ihren Fotos und Ausstellungen zuvermitteln. „Die Schönheiten dieser Erde wollen wir zeigen und damit aussagen, dass es sich lohnt, diese zu erhalten. Wir haben nur die eine“, bemerkt Gaby Hafenrichter, die als Lehrerin in Berlin arbeitet.

Um diese Eindrücke vermitteln zu können, gehört neben der akribischen Vorbereitung und dem schweren Reisegepäck auch sehr viel Geduld dazu. „Als wir in Ecuador am Fuße des Cotopaxi waren, beschloss ich diesen Berg bei Sonnenaufgang zu fotografieren“, erinnert sich Gerhard Hafenrichter. Doch am nächsten Morgen war die Bergspitze von Wolken verhangen. „Also platzierten wir uns mit Stativ, Kamera und einer Thermoskanne Kaffee bis die Wolken weg waren. Aber dann musste es sehr schnell gehen“, fügt dessen Ehefrau hinzu.

Das ganz normale Leben

Ähnliche Erfahrungen haben sie auch mit den verschiedenen Stämmen in Afrika gemacht, zum Beispiel bei den Himbas in Namibia. „Wir wollen nicht das typisch Touristische zeigen, sondern die ganz normale Lebenswelt der unterschiedlichen Völker. Daher suchen wir den Kontakt vor allem zuerst den Kontakt mit den Frauen und Kindern“, erzählt das Ehepaar.

Zu ihren Vorbereitungen gehöre auch dazu, dass sie im Gepäck immer kleine Geschenke mitnehmen und die Gesetze und Gepflogenheiten der einzelnen Kulturen kennen und akzeptieren. „Frauen auf der ganzen Welt lieben Schmuck“, sagt sie lächelnd. Als sie bei den Himbas zu Gast waren, verschenkte Gaby Hafenrichter diesen Schmuck aus ihrer Heimat an die Frauen des Dorfes. Nach einiger Zeit erst erhielt sie als Dank und anerkennende Geste die Ketten einer Himba-Frau und Zugang zur Gruppe. „Diesen Schmuck zeigen wir unter anderem auch in der Ausstellung“, bemerkt Hafenrichter mit ein wenig Stolz. Die Begegnung mit der jungen Frau habe sie sehr beeindruckt.

Ihrer Meinung nach sind solche Eindrücke einzigartig. Daher besuchen die Hafenrichters jedes Land nur einmal. „Beim zweiten Mal sind die Länder nicht mehr so interessant für uns. Einzigartige Momente lassen sich selten wiederholen“, sagt die Fotografin überzeugt.

(mz)

Den Himba-Schmuck bekam Gaby Hafenrichter geschenkt.
Den Himba-Schmuck bekam Gaby Hafenrichter geschenkt.
Michael Thomé