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Auf der Jagd nach Raritäten und Schnäppchen

Von Yvette Meinhardt 24.02.2008, 17:18

Leißling/MZ. - "Wir waren schon um 6 Uhr vor Ort, um einen guten Platz zu bekommen", plaudert Astrid Gädtke. Die Frau aus Laucha arbeitete einst im Karsdorfer Zementwerk, sammelte danach in einem Imbiss erste Erfahrungen als Verkäuferin und zieht jetzt durch das Land. Dieses Mal preist sie Neuware wie Gelkerzen und Osterdekoration an. Erst zum zweiten Mal ist ihre Bekannte Birgit Fahnert dabei. "Ich habe Figuren von Ü-eiern, eine Suppenterrine von Oma und gebrauchte Bücher im Angebot", verrät sie. Gerade rüber steht Wieland Scholz. Der Thüringer sammelte einst Münzen und Geldscheine. "Meine Kinder wollen dies nicht haben. Also begann ich, meine Sammlung aufzulösen", verrät der Senior. Doch mittlerweile habe er am Kaufen und Verkaufen Gefallen gefunden.

"Auf Auktionen kaufe ich Kartons mit unbekanntem Inhalt und verkaufe dann die Einzelstücke", erzählt er. Dieses Mal sei ihm ein großer Fisch ins Netz gegangen - eine Original Merklin-Dampfmaschine. Das Modell aus den 20er Jahren sei eine Rarität und man könne dafür bis zu 500 Euro verlangen. Doch bislang greifen die Kunden nur nach Kleinzeug, ob Messer, Geschirr oder Tintenfass.

"Wir schlendern nur mal eben so über den Markt", verrät Sophie Werner aus Weißenfels. Auf etwas Bestimmtes ist die junge Frau mit ihrer Freundin nicht aus. Danach wollen beide nach aktueller Frühjahrsmode schauen. "Ich bin auf bestimmte Abzeichen und Pins aus. Ein besonderes Stück kann dir jederzeit über den Weg laufen", sagt Michael Sroszynski. Der Mann aus Oßmannstedt bei Weimar besitzt gut 800 Abzeichen. Doppelte Teile tauscht oder verkauft er. "In Leißling bin ich jedes Mal dabei. Hier lohnt es sich", sagt der Thüringer. Weite Touren bis Hamburg mache er dagegen kaum noch. Anne Hammerl ist acht Jahre alt. "Ich wünsche mir einen Gameboy", sagt sie. Um an das nötige Geld zu kommen, trennt sich das Mädchen aus Tröglitz von alten Spielsachen und steht mit ihren Eltern am Stand.