14 Tage Quarantäne: 14 Tage Quarantäne: Kinder des Goethe-Gymnasiums sind aus Südtirol zurückgekehrt

Weißenfels - Gegen 18 Uhr kam der Reisebus aus Südtirol in der Weißenfelser Marie-Curie-Straße an. Dutzende Eltern warteten bereits auf ihre Kinder, die nun für zwei Wochen in häusliche Quarantäne müssen. Im Gegensatz zu Halle, wo ebenfalls Schüler vom Skikurs aus Südtirol zurückgekehrt sind, gab es in Weißenfels zunächst keine besonderen Sicherungsmaßnahmen oder Kontrollen. Mit der MZ wollte indes keiner der angesprochenen Eltern reden.

Wie der Burgenlandkreis informierte, ist die Quarantäne eine  Vorsichtsmaßnahme und auf Anordnung des Gesundheitsministeriums passiert.

Das sei bei einer Telefonschaltkonferenz mit den Gesundheitsämtern beschlossen worden, sagte Grimm-Benne. Demnach gelten die Quarantäne-Vorschriften grundsätzlich für die Schüler und ihre Begleitpersonen, auch wenn diese keine Krankheitsanzeichen zeigen.„In diesem Fall reicht es, wenn sie das täglich beim Gesundheitsamt melden", so Landkreis.

Sobald jemand Symptome zeigt, würden weitere Maßnahmen greifen. Die Entscheidung, wie im einzelnen Fall vor Ort konkret verfahren wird, treffen die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte.

Derzeit sollen die Schüler und Lehrer aus Weißenfels keine Krankheitssymptome auf, so der Landkreis weiter. Sollten innerhalb der 14 Tage keine Symptome festgestellt werden, sollen die Schüler voraussichtlich am 23. März 2020 wieder regulär die Schule besuchen dürfen, so die Einschätzung des Schulleiters des Goethe-Gymnasiums.

Die Eltern werden bei Ankunft ihrer Kinder durch das Gesundheitsamt über die Verhaltensregeln bei häuslicher Quarantäne informiert. Die Verhaltensregeln werden durch das Gesundheitsamt ausgehändigt sowie zusätzlich umgehend persönlich durch das Landratsamt zugestellt.

Der Landkreis prüft derzeit, wie durch digitale Lernmethoden der durch die Quarantänemaßnahmen entstehende Unterrichtsausfall minimiert werden kann. Hierbei findet ein Austausch zwischen Schule und Landkreis statt.

Landrat Götz Ulrich (CDU) versucht zu die Menschen zu beruhigen: „Es handelt sich lediglich um Vorsorgemaßnahmen, denn bisher gibt es bei den Schülern und Begleitern keinerlei Krankheitssymptome. Für den Fall, dass solche noch auftreten, stellen wir mit der Quarantäne der Schüler sicher, dass der Schulbetrieb am Goethe-Gymnasium Weißenfels fortgeführt werden kann. Bei allem Verständnis des Informationsbedürfnisses der Eltern und der Presse bitte ich im Sinne der Schüler um einen begonnenen Umgang mit der Situation.“

Das Robert Koch Institut in Berlin hatte Südtirol am Donnerstagabend in die Kategorie „Risikogebiet“ aufgenommen. Seitdem bereite das Landratsamt erforderliche Maßnahmen vor. Ein erster Vorschlag der Behörden, die Kinder und ihre Betreuer gesammelt in einem Hotel unterzubringen, bei dem sie für weitere zwei Wochen von den Eltern hätten getrennt werden müssen, wurde verworfen.

Knapp 40 Weißenfelser Schüler sowie ihre Lehrkräfte sind vergangene Woche trotz der Verbreitung des Coronaviruses nach Südtirol in Italien aufgebrochen, um in den italienischen Bergen einen Skikurs zu absolvieren. Die Entscheidung zur Reise wurde laut Schuldirektor genaustens abgewogen und mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmt. Demnach habe die Schule vor der veränderten Lage bereits am Donnerstagabend eine Elternversammlung einberufen.

Neben Schülern und Lehrkräften des Weißenfelser Goethe-Gymnasiums sind ebenfalls rund 80 Schüler und ihre Begleitpersonen aus Halle nach Südtirol gefahren. Auch sie kehren heute nach Sachsen-Anhalt zurück und werden unter Quarantäne gestellt. (mz)